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Die klinische Forschung im Umgang mit großen Daten­mengen

TMF-School 2015: Große Datenmengen erfordern kluges IT-Management und entsprechendes Knowhow der Anwender

Das Landgut Stober bei Nauen von außen mit dem Logo der TMF-School 2015 unten rechts

Die TMF-School 2015 fand auf dem Landgut Stober bei Nauen statt. © TMF e.V.

Verlässliche Ergebnisse aus klinischen Studien sind eine Grundvoraussetzung für die Verbesserung von Therapien. Dabei sind viele Faktoren zu berücksichtigen, beispielsweise die Erfüllung der Good Clinical Practice-Richtlinien und anderer regulatorischer Vorgaben. Insbesondere müssen auch Fragen der Standardisierung, Aufbereitung und langfristig sicheren Aufbewahrung geklärt sein, die den Forschern dennoch einen schnellen Zugriff auf die Daten erlaubt. Die Teilnehmer der diesjährigen TMF-School, die vom 8. bis zum 10. Juli 2015 auf dem Landgut Stober bei Nauen stattfand, diskutierten vor diesem Hintergrund über das Schwerpunktthema IT-Unterstützung und Qualitätsmanagement in der medizinischen Forschung.

Gruppenarbeit mit Prof. Dr. Röhrig bei der TMF-School 2015

Gruppenarbeit mit Prof. Dr. Röhrig. © TMF e.V.

Gruppenarbeit mit Peter Ihle bei der TMF-School 2015

Gruppenarbeit mit Peter Ihle. © TMF e.V.

Gruppenarbeit mit Matthias Löbe bei der TMF-School 2015

Gruppenarbeit mit Matthias Löbe. © TMF e.V.

Gruppenarbeit mit Prof. Dr. Sylvia Thun bei der TMF-School 2015

Gruppenarbeit mit Prof. Dr. Sylvia Thun. © TMF e.V.

Gruppenarbeit während der TMF-School 2015

Gruppenarbeit während der TMF-School 2015. © TMF e.V.

Gruppenarbeit während der TMF-School 2015

Gruppenarbeit während der TMF-School 2015. © TMF e.V.

Prof. Dr. Klaus Pommerening bei der TMF-School 2015

Prof. Dr. Klaus Pommerening. © TMF e.V.

Die Teilnehmer und Dozenten der TMF School 2015

Die Teilnehmer und Dozenten der TMF School 2015 im Hof des Landugutes Stober in Nauen. © TMF e.V.

Die Programmgestalter und Referenten der TMF-School 2015

Die Programmgestalter und Referenten der TMF-School 2015 (von links nach rechts und von oben nach unten): Prof. Dr. Klaus Pommerening, Dr. Thomas Ganslandt, Prof. Dr. Jürgen Goebel, Dr. Britt-Sabina Petersen, Prof. Dr. Rainer Röhrig, Prof. Dr. Sylvia Thun, Dr. Steffen Luntz, Matthias Löbe, Prof. Dr. Ulrich Sax. © TMF e.V.

Prof. Dr. Jürgen Goebel bei der TMF-School 2015

Prof. Dr. Jürgen Goebel. © TMF e.V.

Den Rahmen der Veranstaltung bildeten drei Vorträge, die einen Bogen von GCP-konformem IT-Management klinischer Studien zu den Anforderungen einer GCP-Inspektion spannten und somit einen Einblick in die Perspektive des IT-Leiters und des GCP-Inspektors erlaubten. In Kleingruppen sollte hierzu die Budgetplanung einer Musterstudie vorgenommen werden, um die Teilnehmer für die Wichtigkeit einer genauen Studienplanung zu sensibilisieren.

Schwerpunktthema IT-Unterstützung und Qualitätsmanagement

Weitere Vorträge zum Schwerpunktthema beschäftigten sich mit verschiedenen IT-Anwendungen zur Erfassung von Metadaten sowie mit Terminologien, die bspw. zur Verschlüsselung von Diagnosen, zur Kennzeichnung von Untersuchungen oder Bezeichnung von Arzneimitteln eingesetzt werden. Einen Einblick in die themenbezogene, dauerhafte, systemübergreifende und anwenderorientierte Nutzung von Daten wurde durch die Einführung in die Grundlagen des Clinical Data Warehousing gegeben, veranschaulicht durch die Tools i2b2 und tranSMART. Die Bedeutung solcher IT-Infrastrukturen wurde durch einen Vortrag zur Analyse großer Datenmengen bei der Arbeit mit genomischen Daten unterstrichen. Darüber hinaus bekamen die Teilnehmer Empfehlungen und Leitlinien zur Sekundärnutzung von Routinedaten an die Hand.

Einen breiten Raum nahmen wieder der Datenschutz und seine technische und organisatorische Umsetzung ein. Um die Teilnehmer für die Probleme und Fallstricke bei der Sicherung des Datenschutzes in der medizinischen Forschung zu sensibilisieren, sollten unter anderem in einer Übung eine fehlerhafte Einwilligungserklärung durchsucht und nicht erfüllte Anforderungen ausfindig gemacht werden.

Dr. Steffen Luntz bei der TMF-School 2015

Dr. Steffen Luntz. © TMF e.V.

Angeregte Diskussionen, interdisziplinäre Gruppenarbeiten und interaktive Mitarbeit

Wie auch in den letzten Jahren kombinierte die diesjährige TMF-School Vorträge mit Praxiseinheiten. So gab es nicht nur während der Vorträge die Aufforderung am eigenen PC und Smartphone mitzuarbeiten, auch in den Übungen testeten die Teilnehmer in Kleingruppen Datenbanken und kodierten Diagnosen unter Nutzung adäquater Terminologien. Das Thema Ethik erhielt durch eine begleitende TED-Abstimmung viel Aufmerksamkeit und Interaktivität, wodurch sich eine rege Diskussion unter den Teilnehmern und Referenten ergab, die zum weiteren Nachdenken animierte.

Die TMF-School: ein Ort des Austausches und der Vernetzung

Neben der Ausgewogenheit von bekannten und neuen Themen freuten sich die Teilnehmer vor allem über den Austausch mit den Forschern anderer Disziplinen und mit den Referenten, die während der gesamten Veranstaltungsdauer anwesend waren. Dies ermöglichte nicht nur einen Blick über den eigenen Tellerrand, sondern förderte ebenfalls die Sensibilisierung für fachfremde Themen. So wurden neben den Gruppenarbeiten auch die Pausenzeiten genutzt, um neue Kontakte zu knüpfen und sich zu vernetzen.