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Freiburger Krebsforscherin erhält Deutschen Krebspreis 2025

Prof. Melanie Börries vom Universitäts­klinikum Freiburg wird für ihre weg­weisende Arbeit zur personalisierten Krebstherapie ausgezeichnet.

Ein Poträtfoto von Prof. Dr. Dr. Melanie Börries

Prof. Dr. Dr. Melanie Börries. © Universitätsklinikum Freiburg / Britt Schilling

Für ihre herausragende Forschung im Bereich der personalisierten Krebstherapie wird Prof. Dr. Dr. Melanie Börries mit dem Deutschen Krebspreis 2025 in der Kategorie „Translationale Forschung“ ausgezeichnet. Die Direktorin des Instituts für Medizinische Bioinformatik und Systemmedizin des Universitätsklinikums Freiburg zählt damit zu den vier diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträgern des Deutschen Krebspreises, einer der wichtigsten Auszeichnungen in der Onkologie im deutschsprachigen Raum.

"Ich freue mich sehr über den Deutschen Krebspreis. Die Auszeichnung würdigt nicht nur meine Arbeit, sondern die vieler Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich täglich gemeinsam daran arbeite, die Krebstherapie der Zukunft zu gestalten", so Börries. Der Deutsche Krebspreis ist mit 7.500 Euro dotiert und wird jährlich von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebsstiftung verliehen.

"Mit ihrer Forschung bringt Prof. Börries personalisierte Krebstherapien entscheidend voran. Sie schafft mit datengetriebener Medizin die Brücke zwischen Labor und Klinik – mit dem Ziel, Patientinnen und Patienten gezielter und erfolgreicher behandeln zu können", sagt Prof. Dr. Frederik Wenz, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Freiburg. "Ich gratuliere Frau Börries ganz herzlich zu dieser Auszeichnung."

"Mit dieser Auszeichnung wird nicht nur eine hervorragende Forscherin gewürdigt, sondern auch ein Forschungsfeld, das für die Medizin von morgen essenziell ist. Prof. Börries verbindet wissenschaftliche Anwendungen mit strategischer Weitsicht – das stärkt die Sichtbarkeit der Freiburger Krebsforschung weit über die Region hinaus", sagt Prof. Dr. Lutz Hein, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg.

Neue Ansätze für eine gezieltere Krebstherapie

Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die Frage: Welche Therapie wirkt bei welchem Menschen – und warum? Dafür analysiert Börries mithilfe von künstlicher Intelligenz und modernen Biotechnologien die molekularen Eigenschaften von Tumoren. Ihre Forschung hat etwa zu einem neuen Therapieansatz bei der sogenannten Graft-versus-Host-Erkrankung beigetragen – einer gefährlichen Immunreaktion, die nach Stammzelltransplantationen auftreten kann. Die Erkenntnisse fließen bereits in eine klinische Studie ein.

Zudem entwickelt sie digitale Werkzeuge, die Ärztinnen und Ärzte dabei unterstützen, komplexe genetische Daten besser zu verstehen und in konkrete Behandlungsempfehlungen zu überführen – etwa im Rahmen des Molekularen Tumorboards. Besonders beim Pankreaskarzinom, einem oft schwer behandelbaren Krebs, hilft ihre Forschung dabei, individuelle Vorhersagen über das Therapieansprechen und die Überlebenschancen zu treffen.

Auch überregional übernimmt die Freiburger Wissenschaftlerin Verantwortung: Sie leitet das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Konsortium PM4Onco ("Personalisierte Medizin für die Onkologie"), das mit moderner Technologie, Datenanalyse und interdisziplinärer Zusammenarbeit neue Behandlungsstrategien passgenau für einzelne Patientinnen und Patienten entwickelt. Gleichzeitig ist sie Standortsprecherin des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) in Freiburg – einem bundesweiten Netzwerk führender Krebszentren, das wissenschaftliche Erkenntnisse schneller in die klinische Anwendung bringen will. Börries ist Associate Investigator des Exzellenzclusters CIBSS - Centre for Integrative Biological Signalling Studies und Mitglied im Sonderforschungsbereich 1479 "OncoEscape" der Universität Freiburg.

Quelle: Universitätsklinikum Freiburg