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KIS-Daten nutzen zur Patientenrekrutierung in klinischen Studien

conhIT 2013: Youtube-Video zum Projekt am TMF-Stand und Workshop zum europäischen Daten­schutz­recht

Die TMF hat auf der Healthcare IT-Messe conhIT das Youtube-Video zum Projekt "KIS-basierte Unterstützung der Patienten­rekrutierung in klinischen Studien" vorgestellt. Im Rahmen des Projektes ist von fünf Universitätskliniken gemeinsam eine Architektur für die KIS-basierte Unterstützung der Patienten­rekrutierung in klinischen Studien entwickelt, prototypisch implementiert und evaluiert worden. Das Youtube-Video soll dazu beitragen, die Ergebnisse des BMBF-geförderten Projektes zu verbreiten.

Rund jede dritte klinische Studie scheitert heute daran, dass die notwendige Zahl an Probanden nicht zustande kommt. Häufig fehlt es nicht an der Bereitschaft zur Teilnahme, sondern am Informationsfluss in Richtung der behandelnden Ärzte und damit der in Frage kommenden Patienten. Dabei liegt die wichtigste Grundlage für die Suche bereits vor: In Form der Patientendaten in Krankenhaus-Informations­systemen (KIS). 

Im Rahmen des KIS-Rekrutierungs­projektes unter Leitung des Universitäts­klinikums Münster (Prof. Dr. Martin Dugas), das von 2010 bis 2012 vom BMBF gefördert wurde, haben Forscher aus fünf Universitäts­kliniken unter Beteiligung der TMF eine Architektur für die KIS-basierte Unterstützung der Patienten­rekrutierung in klinischen Studien entwickelt, prototypisch implementiert und evaluiert. Dabei wurden insbesondere auch der Implementations­aufwand und der tatsächliche Nutzen für die Patienten­rekrutierung bewertet.

Mit allen gängigen deutschen KIS-Systemen konnte eine gleichartige Lösung für die e-Rekrutierung erarbeitet und erfolgreich eingesetzt werden. Das Konzept wird öffentlich bereitgestellt, an den fünf Standorten stehen jeweils Ansprechpartner zur Verfügung, die Partner an anderen Standorten hinsichtlich der jeweils eingesetzten KIS gerne beraten. 

An ihrem Stand auf der conhIT zeigte die TMF außerdem auch den jüngst veröffentlichten Film zum Projekt cloud4health.

Darüber hinaus war sie am Networking-Programm der conhIT mit einem Workshop zum Thema "Europäische Perspektive Datenschutz – Wirkungen und Nebenwirkungen" beteiligt, den sie gemeinsam mit dem Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V. ausrichtete. Dabei diskutierten die Rechtsanwälte Prof. Dr. Dierks, Dr. Jan Hensmann (beide Kanzlei Dierks & Bohle), Roland Krause (TMF) mit Jürgen Flemming (Leiter IT der Vinzenz von Paul Kliniken Stuttgart) die Auswirkungen der geplanten Europäischen Daten­schutz­grund­verordnung für Entwickler und Anwender von KIS sowie für die Nutzung von Daten für die medizinische Forschung.

Vorteilhaft wird die unmittelbar wirkende Verordnung für grenz­über­schreitende Forschungs­kooperationen sein, denn ein einheitlicher Rechtsrahmen vereinfacht die Zusammenarbeit. In der Diskussion uneins waren sich die Podiumsteilnehmer, welcher Anwendungsbereich für spezialgesetzliche nationale Regelungen wie z.B. Landes­kranken­haus­gesetze und das SGB nach Inkrafttreten der Verordnung verbleibt. Mit einem Inkrafttreten wird nicht vor 2017 gerechnet. Die rege Beteiligung des Publikums am Workshop zeigte, dass  noch viele Fragen offen sind und ein großes Interesse besteht, den künftigen Rechtsrahmen forschungs­freundlich zu gestalten.

Impressionen

TMF Stand Conhit 2013

Infostand der TMF am Verbände-Pavillon auf der conhIT 2013.© TMF e.V.

TMF Stand Conhit 2013

conhIT 2013 © TMF e.V.

Workshop conhit 2013

Workshop zu den europäischen Perspektiven des Datenschutzes im Rahmen der conhIT.© TMF e.V.