KIS-Daten nutzen zur Patientenrekrutierung in klinischen Studien
Die TMF hat auf der Healthcare IT-Messe conhIT das Youtube-Video zum Projekt "KIS-basierte Unterstützung der Patientenrekrutierung in klinischen Studien" vorgestellt. Im Rahmen des Projektes ist von fünf Universitätskliniken gemeinsam eine Architektur für die KIS-basierte Unterstützung der Patientenrekrutierung in klinischen Studien entwickelt, prototypisch implementiert und evaluiert worden. Das Youtube-Video soll dazu beitragen, die Ergebnisse des BMBF-geförderten Projektes zu verbreiten.
Rund jede dritte klinische Studie scheitert heute daran, dass die notwendige Zahl an Probanden nicht zustande kommt. Häufig fehlt es nicht an der Bereitschaft zur Teilnahme, sondern am Informationsfluss in Richtung der behandelnden Ärzte und damit der in Frage kommenden Patienten. Dabei liegt die wichtigste Grundlage für die Suche bereits vor: In Form der Patientendaten in Krankenhaus-Informationssystemen (KIS).
Im Rahmen des KIS-Rekrutierungsprojektes unter Leitung des Universitätsklinikums Münster (Prof. Dr. Martin Dugas), das von 2010 bis 2012 vom BMBF gefördert wurde, haben Forscher aus fünf Universitätskliniken unter Beteiligung der TMF eine Architektur für die KIS-basierte Unterstützung der Patientenrekrutierung in klinischen Studien entwickelt, prototypisch implementiert und evaluiert. Dabei wurden insbesondere auch der Implementationsaufwand und der tatsächliche Nutzen für die Patientenrekrutierung bewertet.
Mit allen gängigen deutschen KIS-Systemen konnte eine gleichartige Lösung für die e-Rekrutierung erarbeitet und erfolgreich eingesetzt werden. Das Konzept wird öffentlich bereitgestellt, an den fünf Standorten stehen jeweils Ansprechpartner zur Verfügung, die Partner an anderen Standorten hinsichtlich der jeweils eingesetzten KIS gerne beraten.
An ihrem Stand auf der conhIT zeigte die TMF außerdem auch den jüngst veröffentlichten Film zum Projekt cloud4health.
Darüber hinaus war sie am Networking-Programm der conhIT mit einem Workshop zum Thema "Europäische Perspektive Datenschutz – Wirkungen und Nebenwirkungen" beteiligt, den sie gemeinsam mit dem Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V. ausrichtete. Dabei diskutierten die Rechtsanwälte Prof. Dr. Dierks, Dr. Jan Hensmann (beide Kanzlei Dierks & Bohle), Roland Krause (TMF) mit Jürgen Flemming (Leiter IT der Vinzenz von Paul Kliniken Stuttgart) die Auswirkungen der geplanten Europäischen Datenschutzgrundverordnung für Entwickler und Anwender von KIS sowie für die Nutzung von Daten für die medizinische Forschung.
Vorteilhaft wird die unmittelbar wirkende Verordnung für grenzüberschreitende Forschungskooperationen sein, denn ein einheitlicher Rechtsrahmen vereinfacht die Zusammenarbeit. In der Diskussion uneins waren sich die Podiumsteilnehmer, welcher Anwendungsbereich für spezialgesetzliche nationale Regelungen wie z.B. Landeskrankenhausgesetze und das SGB nach Inkrafttreten der Verordnung verbleibt. Mit einem Inkrafttreten wird nicht vor 2017 gerechnet. Die rege Beteiligung des Publikums am Workshop zeigte, dass noch viele Fragen offen sind und ein großes Interesse besteht, den künftigen Rechtsrahmen forschungsfreundlich zu gestalten.
Impressionen
Infostand der TMF am Verbände-Pavillon auf der conhIT 2013.© TMF e.V.
conhIT 2013 © TMF e.V.
Workshop zu den europäischen Perspektiven des Datenschutzes im Rahmen der conhIT.© TMF e.V.
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