DMEA 2025: Digitalisierung gestalten

Die Session zum European Health Data Space (EHDS) auf der DMEA 2025. © TMF e.V.
Mit 20.500 Besucherinnen und Besuchern, 900 Ausstellern und einem klaren Bekenntnis zur digitalen Transformation des Gesundheitswesens ist die DMEA 2025 erfolgreich zu Ende gegangen. Drei Tage lang – vom 8. bis 10. April – war die Messe Berlin Treffpunkt für Akteurinnen und Akteure aus Politik, Forschung, Industrie und Versorgung.
Digitalisierung als Lösung – ePa und KI im Fokus
In seiner Keynote betonte Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach, dass die Digitalisierung zentrale Herausforderungen im Gesundheitssystem lösen kann – von Effizienz bis Versorgungsgerechtigkeit. Die elektronische Patientenakte (ePa) bezeichnete er als „Erfolgsgeschichte“ mit Signalwirkung.
Künstliche Intelligenz (KI) sieht der Minister als Schlüsseltechnologie für die Medizin der Zukunft – etwa durch Expertensysteme in der Diagnostik oder sprachgesteuerte Dokumentation im Klinikalltag. Damit diese Potenziale sicher und nutzbringend gehoben werden können, brauche es klare regulatorische Rahmenbedingungen, sowohl national als auch europäisch.

Prof. Karl Lauterbach, Bundesminister für Gesundheit. © Messe Berlin GmbH

Die Messe Berlin. © TMF e.V.
EHDS im Fokus: Gestaltungsspielräume jetzt nutzen
In der von Sebastian Claudius Semler (TMF e. V.) moderierten Session zum European Health Data Space (EHDS) wurde deutlich: Der EHDS ist nicht mehr Zukunftsmusik, sondern politische Realität – und Deutschland ist jetzt gefordert, aktiv mitzugestalten.
Semler betonte:
Der EHDS wird nicht auf Deutschland warten – wir müssen uns jetzt in die europäischen Konsultationen einbringen.
Delia Strunz von Johnson & Johnson ist optimistisch, dass mit dem EHDS Innovationen schneller und passgenauer möglich sind und dass die Skalierbarkeit und Schnelligkeit von Forschungsprozessen erhöht werden kann. Diese Vorteile müssen kommuniziert werden. Dr. Andreas Bachmeier, ZEISS Digital Innovation GmbH, zeigte drei Use Cases auf, die durch den EHDS möglich werden: Präzisere diagnostische Tools können entwickelt werden, Krankheiten früher erkannt und eine bessere Überwachung von medizinischen Systemen nach Markteinführung könne Forschungs- und Entwicklungskosten reduzieren.
Fazit der Session: Die Vorteile des EHDS müssen klar kommuniziert und verständlich vermittelt werden – für Wissenschaft, Versorgung und Gesellschaft.
MII präsent: Forschung mit Routinedaten sichtbar machen
Die TMF war mit der Medizininformatik-Initiative (MII) mit einem eigenen Stand auf der DMEA vertreten. Im Fokus standen aktuelle Entwicklungen und Ziele der laufenden Förderphase der MII, insbesondere das Forschungsdatenportal für Gesundheit (FDPG).
Das FDPG ist der zentrale Zugangspunkt für Forschende, die Forschungsprojekte mit Routinedaten der Universitätsmedizin durchführen möchten. Vertretende der MII informierten über die Arbeit in den Datenintegrationszentren, über Datenschutzkonzepte und Anwendungsbeispiele aus der biomedizinischen Forschung.

Der Stand der Medizininformatik-Initiative (MII). © TMF e.V.
TMF-Fazit: Vernetzung, Austausch und Impulse für das Gesundheitswesen von morgen
Die DMEA 2025 hat erneut gezeigt, wie groß das Interesse und die Bereitschaft ist, Digitalisierung im Gesundheitswesen aktiv mitzugestalten. Für die TMF war die Messe nicht nur Gelegenheit zum fachlichen Austausch, sondern auch zur Positionierung aktueller Themen wie EHDS, Dateninfrastruktur und Translation – im Dialog mit Partnern aus allen Sektoren.
Wir danken allen Teilnehmenden, Mitwirkenden und für die Organisation verantwortlichen Personen – und freuen uns auf ein Wiedersehen zur DMEA 2026!