Auf dem Weg zu gemeinsamen Standards für alle Biobanken in Deutschland
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„Zentralisierte Biomaterialbanken, die alle an einer Universitätsklinik oder einem vergleichbaren Standort geführten Biobanken zusammenführen, könnten die Basis bilden, um deutschlandweit einheitliche Standards für die Sammlung, Aufbewahrung und Analyse von menschlichen Proben zu schaffen. Die TMF wird diesen Weg weiterhin begleiten.“ Dies betonte Prof. Dr. Michael Krawczak, der Vorsitzende der TMF, beim Kick off-Meeting der Nationalen Biobanken-Initiative am 8. April 2011 in Berlin. Bei dem Treffen, das die TMF für das BMBF organisiert hatte und an dem auch Vertreter zahlreicher anderer Biobanken teilnahmen, stellten sich die ersten fünf im Rahmen der Initiative vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Zentralisierten Biomaterialbanken vor.
70 Vertreter von Biobanken in ganz Deutschland diskutierten beim Kick off-Meeting über die Konzepte und Strategien der Zentralisierten Biomaterialbanken. © TMF e.V.
Die Nationale Biobanken-Initiative ist eine Maßnahme des BMBF, um Biobanken in Deutschland als wichtige Forschungsinfrastruktur der Zukunft zu stärken und auf internationalem Niveau wettbewerbsfähig zu halten. Eine Förderung erhalten zunächst die Standorte Aachen, Berlin, Heidelberg, Kiel und Würzburg. Vertreter dieser Standorte sowie einer vergleichbaren Initiative aus München stellten die Konzepte vor, nach denen am jeweiligen Standort gemeinsame Datenbanklösungen und einheitliche Standards für die Probengewinnung und -lagerung etabliert werden sollen. Dabei greifen sie unter anderem auf die Konzepte und Empfehlungen der TMF zurück, beispielsweise auf die generischen Datenschutzkonzepte, auf die Vorlagen zur Erstellung von Patienteneinwilligungserklärungen oder auf die Leitlinien zur Qualitätssicherung.
Vertreter der Zentralisierten Biomaterialbanken und Referenten des Kick off-Meetings v.l.n.r.: Prof. Dr. Roland Jahns, Robert Schmidt, Prof. Dr. Michael Krawczak, Prof. Dr. Ute Nöthlings, Prof. Dr. Edgar Dahl, Dr. Sylvia Hoffmann, Prof. Dr. Erich Wichmann, Reinhard Thasler, PD Dr. Wolfgang Thasler, Dr. Heike Kaasch, Prof. Dr. Michael Hummel, Prof. Dr. Peter Schirmacher. © TMF e.V.
Der Fokus der Diskussionen im Kick off-Meeting lag auf der konkreten Ausgestaltung der vor den zentralisierten Biobanken liegenden Konzept- und Aufbauarbeit. Dagegen hatten beim Expertengespräch zu Humanbiobanken in der Forschung, das am 7. April 2011 gemeinsam vom Deutschen Ethikrat und der TMF durchgeführt wurde, rechtliche und ethische Fragen im Vordergrund gestanden. Insbesondere diskutierten Vertreter aus Forschung, Ethikrat und Politik über die Notwendigkeit eines Biobankengesetzes. Endgültige Einigkeit konnte in dieser Frage nicht erzielt werden, allerdings lagen die Positionen der verschiedenen Interessensgruppen auch nicht allzu weit auseinander. In der Tendenz zeichnete sich ab, dass auch eine untergesetzliche Regelung möglich und eventuell sinnvoller sein könnte.
Downloads
Präsentationsfolien:
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02 Kaasch - National Biobank Initiative | 27.18 KB |
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03 Nöthlings - The PopGen 2.0-Network | 631.45 KB |
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04 Schirmacher - BMBH: BioMaterialBank Heidelberg | 1.49 MB |
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07 Hummel - ZeBanC: The Comprehensive Central Biobank Concept of the Charité | 996.66 KB |
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08 Wichmann - m4: Biobank Alliance | 2.65 MB |
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11 Hummel - Generic Tools for „Biobanking“ | 831.4 KB |
Weiterführende Informationen