Schlüsseldisziplinen für die Etablierung einer personalisierten Medizin
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„Bioinformatik und Systemmedizin sind Schlüsseldisziplinen, die die Infrastrukturen für die Medizininformatik und für die Hochdurchsatz-Sequenzierung zusammenbringen. Beide sollen in den kommenden Jahren mit Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung auf- und ausgebaut werden und einen wesentlichen Beitrag zur Etablierung einer stratifizierten oder ‚personalisierten‘ Medizin leisten.“ Das sagte der TMF-Vorsitzende Prof. Dr. Michael Krawczak bei der Eröffnung des Workshops „Omics in Medical Research“, den die TMF gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) heute im Vorfeld des 6. Nationalen Biobanken-Symposiums in Berlin veranstaltete.
„Die so genannten Omics-Technologien wie Genomik, Metabolomik oder Proteomik, bei denen riesige Datenmengen analysiert werden, gewinnen in der klinischen Routine zunehmend an Bedeutung – auch über die ersten Erfolge bei der Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen hinaus“, so Jürgen Eils vom DKFZ, einer der Mitveranstalter des Workshops.
Datenschutz und Datensicherheit spielen bei dieser Entwicklung eine besonders wichtige Rolle. „Die Entwicklung der Präzisionsmedizin, und ganz besonders die Genomik, stellt uns vor zahlreiche Herausforderungen. Bisher arbeiten nur wenige Forscher auf diesem Gebiet, aber wir sehen Lösungen, zum Beispiel mögliche IT-Architekturen oder spezifische kryptographische Verfahren, die wir für die Generierung, Verarbeitung und für den Schutz genomischer und phänotypischer Daten einsetzen können“, erklärte Prof. Dr. Jean-Pierre Hubaux von der École Polytechnique Fédérale de Lausanne.
Für humanmedizinische Forscher stehen bereits eine Reihe von Omics-Werkzeugen, Algorithmen und bioinformatischen Datenstandards sowie Anwendungen zur Verfügung. Große Hoffnung setzt man auch in maschinelles Lernen und Verfahren künstlicher Intelligenz für die Weiterentwicklung der personalisierten Medizin. Ihrem Auftrag gemäß, Synergien zu schaffen und Akteure über Disziplinen und Standorte hinweg zu vernetzen, hat die TMF mit diesem Workshop Kliniker, Forscher, Bioinformatiker und Medizininformatiker zusammengebracht und führt damit die Arbeiten der TMF-Arbeitsgruppe Molekulare Medizin weiter, deren Mitglieder sich bereits seit 2012 gemeinsam mit Themen aus den Bereichen Next-Generation Sequencing (NGS), Omics, Bioinformatik und Systemmedizin auseinandergesetzt haben.
Der Workshop fand im Vorfeld des 6. Nationalen Biobanken-Symposiums statt, in dem am 6. und 7. Dezember 2017 das Zusammenspiel von Biobanken und Omics-Technologien und IT-Infrastrukturen im Biobanking ebenso wie Fragen des Datenschutzes, des Qualitätsmanagements und der Nachhaltigkeit diskutiert werden.
Der zweite Symposiumstag beginnt mit Präsentationen der neu initiierten German Biobank Alliance und aus der europäischen Biobanken-Infrastruktur BBMRI. Das Symposium bietet auch eine Plattform für den Dialog zwischen akademischen Forschern und Industrie.
Michael Krawczak (CAU Kiel) eröffnete zusammen mit Jürgen Eils (DKFZ) und Roman Siddiqui (TMF) den Workshop. © TMF e.V.
Vortragsfolien zum Download
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D. Richter: Oncology | 2.54 MB |
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C. Zweier: Undiagnosed Pediatric Diseases | 410.56 KB |
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R. Backhofen: de:NBI Gelaxy-Docker Technology | 5.76 MB |
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S. Nakken: Use Case Oncology | 3.86 MB |
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M. Schapranow: Machine Learning Supporting Precision Medicine | 2.44 MB |
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T. Keane: Data Repositories at EGA | 3.54 MB |