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Risikoanalyse wesentliche Voraus­setzung für Sicher­heit in medi­zinischer Verbund­forschung

Workshop der TMF zeigte Komplexität der Anforderungen

Saal Kaiserin-Friedrich-Stiftung

Rund 50 Experten waren der Einladung in die Kaiserin-Friedrich-Stiftung in Berlin gefolgt. © TMF e.V.

Eine ausführliche Risikoanalyse ist eine wesentliche Voraussetzung für die Absicherung von Daten­übertragungen in medizinischen Verbund­forschungs­projekten. Ohne eine solche Analyse sieht ein Sicherheitskonzept mit hoher Wahrscheinlichkeit für manche Anwendungsbereiche nicht ausreichend Schutz vor und führt an anderen Stellen zu unnötigen Arbeitshemmnissen für die Anwender. Für die Risikoanalyse wiederum ist eine genaue Prozesskenntnis unerlässlich. Zu diesem Ergebnis kamen Vertreter der großen Forschungs­verbünde in der Medizin, der Rechenzentren der Universitätskliniken, der Industrie und des Datenschutzes bei einem Workshop der TMF am 11. Dezember 2006 in Berlin.

Die Absicherung medizinischer Verbund­forschung auf Basis aktueller und standardisierter Sicherheitskonzepte ist eine stetige und aufwändige Aufgabe. Die dauerhafte Umsetzung solcher Konzepte gelingt den meisten Verbund­forschungs­projekten bisher nur punktuell. An beispielhaften Berichten aus den Forschungsverbünden wurde in dem Workshop deutlich, wie komplex die Anforderungen und wie hoch die daraus resultierenden Aufwände sind. 

Beiträge aus den Klinikrechenzentren und aus der Industrie zeigten, dass für die Forschungs­einrichtungen potente Partner zur Verfügung stehen, die kritische Aufgabenbereiche übernehmen könnten. Allerdings ist in jedem Einzelfall zu prüfen, inwiefern eine externe Unterstützung sinnvoll in die bestehenden Prozesse integrierbar ist. Auch hierfür sollte eine detaillierte Prozessanalyse vorliegen.

Aus Sicht des Datenschutzes wurde deutlich gemacht, dass klare Verantwortlichkeiten, kontrollierte und belastbare Ablaufumgebungen sowie Transparenz und Revisionsfähigkeit zentrale Vorkehrungen sind, die getroffen werden müssen, wenn sensible medizinische Daten über öffentliche Netze kommuniziert werden. Bei korrekter Verwendung lässt die heute verfügbare Technik dies aber durchaus zu. 

Professor Blobel von der Universität Regensburg gab abschließend einen Einblick in zukünftige Sicherheits­architekturen für medizinische Informationssysteme. Seiner Auffassung nach beinhalten Sicherheitskonzepte rechtliche, soziale, organisatorische und psychologische Aspekte. Ein hohes Sicherheits­bewusstsein und entsprechende Schulungs- und Weiter­bildungs­maßnahmen der Mitarbeiter sind unerlässlich, um den Herausforderungen für die Sicherheit in vernetzten medizinischen Forschungs­projekten begegnen zu können.

 

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