Hoher Bedarf an stan­dard­isierten und inter­operablen Lösungen in der medi­zinischen Doku­menta­tion und For­schung

Die Teilnehmer, die aus dem gesamten Bundesgebiet angereist waren, äußerten sich im Anschluss an die Veranstaltung durchweg positiv. Gelobt wurde das Dozententandem bestehend aus Jozef Aerts, Professor für Medizinische Informatik und Dokumentation am Joanneum in Graz und Martin Dugas, Professor der Medizinischen Informatik an der Universität in Münster, die sich in ihren Beiträgen  sehr gut ergänzten. 

Open-Access Portal für medizinische Doku­mentations­formulare

Aerts, engagiert in der CDISC-User-Group und wichtigster Entwickler des ODM und SDM-XML-Standard erläuterte, wie mit Hilfe von XML-Standards  zukünftigen Anforderungen der regulatorischen Behörden bei der Dokumentation von Arzneimittelstudien genüge getan werden kann.  Daran anschließend präsentierte Dugas das von ihm und seinem Team entwickelte, weltweit größte Open-Access Portal für medizinische Dokumentationsformulare, das auf dem CDISC ODM-Format basiert. Anhand von praktischen Übungen wurde die Formularerstellung und -kodierung, die Formularsuche und -wiederverwertung demonstriert. Dugas erklärte: „Ein großer Vorteil des Systems ist, dass durch Kodierung  mittels des UMLS-Metathesaurus viele der 6.800 Formulare zugänglich für semantische Analysen sind.“

„Die positiven Rückmeldungen und Diskussionen während des Workshops zeigen den hohen Bedarf an standardisierten und interoperablen Lösungen in der medizinischen Dokumentation und Forschung und bestärken uns, diesen Weg weiterzugehen“, resümiert Dugas.

Mit Unterstützung der DFG, die das Projekt seit Oktober 2015 fördert, soll der Inhalt des Portals in den nächsten Jahren auf 20.000 Formulare anwachsen.

(Text: Institut für Medizinische Informatik, WWU Münster)