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Stark-Watzinger: Die Ge­sund­heits­for­schung muss di­gi­ta­ler wer­den

BMBF veröffentlicht neue Förderrichtlinie zum Ausbau der Medizininformatik-Initiative

Bundesministerin Stark-Watzinger

Bundesministerin Stark-Watzinger. © BMBF/Hans-Joachim Rickel

Für ein vorsorgendes, krisenfestes und modernes Gesundheitssystem in Deutschland hat die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Medizininformatik-Initiative (MII) in den vergangenen Jahren wichtige Innovationen auf den Weg gebracht. Mit der jetzt veröffentlichten Förderrichtlinie zum Ausbau der MII beginnt nun eine neue Phase der datenbasierten Gesundheitsforschung in Deutschland.

Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger:

„Als Chancenministerium ist es unsere Aufgabe, dass das Wissen aus der Forschung auch in der Praxis ankommt. Bei der Digitalisierung des Gesundheitssystems setzen wir daher auf eine dezentrale und gut vernetzte Forschungsdateninfrastruktur. Mit der jetzt veröffentlichten Förderrichtlinie zum Ausbau der MII stellen wir dafür die Weichen. Wir wollen, dass sich die MII künftig noch stärker mit anderen Initiativen vernetzt, um die Digitalisierung in der Gesundheitsforschung flächendeckend zu erreichen. Die MII soll zum Herzstück der datenbasierten Gesundheitsforschung in Deutschland werden – indem sie der Wissenschaft ein breites Spektrum medizinischer Datenschätze aus der Forschung bereitstellt. Ein herausragendes Beispiel ist heute schon die enge Zusammenarbeit der MII mit dem Netzwerk Universitätsmedizin. Hier wurde gemeinsam eine Datenplattform aufgebaut, um die Daten der COVID-19-Patientinnen und Patienten aller deutschen Unikliniken zu analysieren. Denn uns hat die Pandemie gezeigt: Die Analyse großer Datenpools führt zu lebensrettenden Erkenntnissen. Die Gesundheitsforschung muss digitaler werden – die neue Förderrichtlinie ist hierfür ein wichtiger Baustein.“

Die MII soll zum Herzstück der datenbasierten Gesundheitsforschung in Deutschland werden – indem sie der Wissenschaft ein breites Spektrum medizinischer Datenschätze aus der Forschung bereitstellt.

Professor Roland Eils, Gründungsdirektor des Zentrums für Digitale Gesundheit des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) und Honorarprofessor am Universitätsklinikum Heidelberg, ergänzt:

„Insgesamt kann man mit Fug und Recht behaupten, dass wir mit Hilfe der MII einen bedeutenden, wenn nicht sogar den wichtigsten Schub zur Digitalisierung des Gesundheitsbereichs nach mehr als einem Jahrzehnt Stillstand gegeben haben. Es ist in diesem Kontext besonders hervorzuheben, dass die Medizininformatikinitiative ein maßgeblicher Steigbügelhalter war für den überaus erfolgreichen Schnellstart des Netzwerk Universitätsmedizin zur Pandemiebekämpfung.“

Hintergrund

Das Förderprogramm Medizininformatik-Initiative ist modular aufgebaut. In der Aufbau- und Vernetzungsphase (2018-2022) fördert das BMBF den Aufbau von Datenintegrationszentren an den Universitätskliniken mit über 200 Millionen Euro. Anhand konkreter Anwendungsfälle demonstrieren die Konsortien dort den Mehrwert ihrer IT- Lösungen in der Praxis.

Der Fokus der nun anstehenden Ausbau- und Erweiterungsphase (2023-2026) liegt auf einer erweiterten Zusammenarbeit zwischen den Universitätskliniken und auf der Kooperation mit neuen Partnern.

Ergänzend fördert das BMBF im Rahmen der MII sechs Digitale FortschrittsHubs Gesundheit mit rund 50 Millionen Euro (2021-2025). Ihre Aufgabe ist es, die Pionierarbeiten der Konsortien – zunächst in Pilotprojekten – in andere Bereiche des Gesundheitssystems einfließen zu lassen: von der ambulanten Versorgung in der Hausarztpraxis bis zur Versorgung in Rehabilitations- und Pflegeeinrichtungen.

Zur Stärkung von Forschung und Lehre im Bereich der digitalen Gesundheit unterstützt das BMBF zudem neu eingerichtete Professuren mit insgesamt 21 Nachwuchsgruppen und stellt dafür rund 30 Millionen Euro bereit (2020-2026).