Pressemitteilung

Nutz­bar­keit elek­tron­ischer Pat­ienten­akten für Forsch­ung und Ver­sorgung sicher­stellen

Gemeinsames Positionspapier von Ärzteschaft, Wirtschaft und Wissenschaft

Headergrafik für das Thema Digitalisierung & E-Health

© elenabsl - stock.adobe.com

Die TMF- Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. ruft gemeinsam mit weiteren Verbänden aus Ärzteschaft, Wirtschaft und Wissenschaft zu einem koordinierten Prozess auf, um die Voraussetzungen für die Nutzung elektronischer Patientenakten für Forschung und Versorgung sicher zu stellen.

Elektronische Archivierung

© flydragon/Shutterstock.com

Zuvor hatten in einem kürzlich veröffentlichten „Letter of Intent“ die Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und die Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) sich als alleinige Instanz für die Festlegung der medizinischen Informationen in elektronischen Patientenakten positioniert. Die unterzeichnenden Verbände betonen nun in ihrem Positionspapier: Da weder Versorgung noch Forschung an nationalen Grenzen haltmachen, gibt es keine Alternative zum Einsatz international anerkannter und genutzter Standards. Ein Blick auf andere föderale Länder, wie die Schweiz oder Österreich, zeigt, dass die elektronische Patientenakte auch dort auf Basis einer breiten Expertise unterschiedlicher Stakeholder erfolgreich eingeführt wurde. Dieser koordinierte Prozess muss bei einer ressortübergreifend verorteten, staatlichen Stelle angesiedelt sein. Nur so kann gewährleistet werden, dass die elektronische Patientenakte sektor- und länderübergreifend erfolgreich zum Einsatz kommt.

Die elektronische Patientenakte (EPA) nach § 291a SGB V ist das zentrale Werkzeug in der Patientenversorgung von morgen. Nur mit elektronischen Patientenakten stehen die benötigten Patienteninformationen allen Behandlern zur erforderlichen Zeit europaweit zur Verfügung. Zugleich stellt eine EPA das ideale Instrument dar, um zentrale Fragen in der Qualitätssicherung der Versorgung wie z.B. die Arzneimittelsicherheit zu beantworten. Auch für die medizinische Forschung stellt die EPA ein wichtiges Instrument dar. Hier finden im Rahmen der Medizininformatik-Initiative bereits grundlegende Harmonisierungsarbeiten statt.  Damit die Informationen aus elektronischen Patientenakten ihre volle Wirkung entfalten können, müssen sie semantisch interoperable Daten umfassen, die eine strukturierte Verwertung ermöglichen. Dies erfordert eine harmonisierte Spezifikation der medizinischen Inhalte.

Der Aufruf wird von den Organisationen Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), Bundesverband Deutscher Pathologen e.V., Bitkom e.V., Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e.V., BVMed - Bundesverband Medizintechnologie e.V., Dachverband Ärztlicher Diagnostikfächer e.V. (DVÄD), Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM), Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS) e.V., Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V (DIVI), Deutsche Röntgengesellschaft e.V. (DRG), HL7 Deutschland e.V., IHE Deutschland e.V., SPECTARIS - Deutscher Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V., Spitzenverband IT-Standards im Gesundheitswesen (SITiG), Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. (TMF), Verband der Diagnostica-Industrie e.V. (VDGH), Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (vfa) und ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. gemeinsam getragen.