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Parlamentarischer Abend der TMF: Impulse für die Zukunft der Gesund­heitsforschung in Deutschland

Ein großer Raum, in dem ein langer gedeckter Tisch steht, an dem viele Menschen sitzen. Vorne stehen mehrere Vortragende.

© TMF e.V.

Am 17. Dezember 2024 lud die TMF – Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung – Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Industrie zu einem Parlamentarischen Abend in Berlin ein. Ziel der Veranstaltung war es, zentrale Herausforderungen und Perspektiven der Gesundheitsforschung in Deutschland im Vorfeld der kommenden Bundestagswahl zu diskutieren.

Translation und Transfer im Fokus

Ein zentrales Thema des Abends war die Translation, also der wissenschaftlich-medizinische Prozess, der Forschungsergebnisse aus der Grundlagenforschung in die klinische Praxis überführt. Prof. Dr. Helge Braun (CDU) betonte die Dringlichkeit, diesen Prozess effizienter zu gestalten:

Zu viele Innovationen verenden im 'Death Valley of Translation', bevor sie in der klinischen Versorgung ankommen. Dies gefährdet nicht nur den wissen­schaftlichen Fortschritt, sondern auch den Gesundheitsstandort Deutschland.

Die TMF fordert daher, die biomedizinische Forschung gezielt entlang des gesamten Translationsprozesses zu fördern, um mehr Innovationen erfolgreich in die Praxis zu bringen.

Neben der Translation war auch der Transfer – die Übertragung von Wissen und Technologien zwischen Forschungseinrichtungen und Industrie – ein Schwerpunkt. Dr. Ralf Angermund, Director External Innovation Partnering bei Johnson & Johnson, hob hervor:

Die Grundlagenforschung in Deutschland ist Weltklasse. Doch es gelingt uns zu selten, diese in die Praxis umzusetzen. Eine stärkere Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, etwa durch Ausgründungen oder bessere Anreizsysteme, ist entscheidend.

Die Potenziale der Digital­isierung ausschöpfen

Ein weiteres zentrales Thema war die Rolle der Digitalisierung für die Gesundheitsforschung. Matthias Mieves (SPD) betonte die Bedeutung der elektronischen Patientenakte (ePA) und des Gesundheitsdatennutzungsgesetzes:

Was wir in dieser Legislatur­periode angestoßen haben, muss weiter umgesetzt werden. Register müssen besser vernetzt und Gesundheitsdaten effizient genutzt werden, um größere und nutzbare Datensätze für die Forschung zu schaffen.

Die gezielte Nutzung von Gesundheitsdaten sei ein Schlüssel für Innovationen, die sowohl der Forschung als auch den Patientinnen und Patienten zugutekommen.

Gemeinsame Verantwor­tung für Innovation

Prof. Dr. Rainer Röhrig, Vorstandsvorsitzender der TMF, fasste die Herausforderungen zusammen:

Wir müssen die Translation verbessern, damit Innovationen in die klinische Praxis kommen. Für den Transfer brauchen wir die Interaktion mit der Industrie.

Der Abend machte deutlich, dass der Dialog zwischen Politik, Wissenschaft und Industrie entscheidend ist, um die Gesundheitsforschung in Deutschland nachhaltig zu stärken. Die TMF wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass innovative Ansätze gefördert und der Transfer in die Praxis erleichtert werden – für eine Gesundheitsforschung, die den Menschen direkt zugutekommt.

Ein Blick in die Zukunft

Die Veranstaltung unterstrich, dass es nicht an klugen Köpfen fehlt, sondern an geeigneten Rahmenbedingungen, um Innovationen in die Versorgung zu bringen und erfolgreiche Produkte zu entwicklen. Mit Blick auf die kommende Legislaturperiode muss der Fokus auf dem Ausbau von Kooperationen, der digitalen Transformation und der Förderung von Translation und Transfer gelegt werden.

Die TMF dankt allen Beteiligten für den inspirierenden Austausch und das gemeinsame Engagement, die Gesundheitsforschung in Deutschland voranzubringen.