Pressemitteilung

Neue Red­Cap User Group

Deutsche REDCap User Group unter dem Dach der TMF gegründet

RedCap

REDCap-Nutzerinnen und Nutzer aus ganz Deutschland gründeten am 2. Oktober 2020 in Berlin auf Initiative der TMF – Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung eine deutsche REDCap User Group. Die neue deutschsprachige User Group soll den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung der REDCap-Anwenderinnen und Anwender voranbringen und die Interessen innerhalb der Community bündeln. Initiiert wurde die Gründung von Dr. Peter Brunecker, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Andreas Hetey, Berlin Institute of Health, und Michael Kraemer, Charité – Universitätsmedizin Berlin.

REDCap – kurz für Research Electronic Data Capture – ist eine anwenderfreundliche Webapplikation zur Erstellung und Verwaltung von Online-Umfragen und Datenbanken, insbesondere für medizinische und translationale Forschungsprojekte. REDCap wurde an der Vanderbilt University (USA) entwickelt und wird über das internationale REDCap-Konsortium bereitgestellt, welches mittlerweile tausende Institutionen in mehr als hundert Ländern umfasst. Die browserbasierte, metadatengesteuerte Softwarelösung zur elektronischen Datenerfassung unterstützt methodisch den Workflow der Datenbankgestaltung für die klinische und translationale Forschung. Dabei verzeichnet REDCap eine stetig steigende Zahl von Nutzerinnen und Nutzern, die diese Webapplikation für ihre klinische Forschung nutzen.

REDCap stützt sich auf einen regen internationalen Community-Support

In der internationalen REDCap-Community bestehen bereits diverse User Groups für verschiedene Sprachen, beispielsweise im englisch- oder spanischsprachigen Raum. Diese Anwendergruppen dienen unter anderem der gemeinsamen Problembehandlung und der Ziel- bzw. Interessenformulierung in der Community. Vor diesem Hintergrund bestand seit geraumer Zeit die Absicht, eine deutschsprachige internationale „DE-Usergroup“ für den DACH-Raum zu initiieren. „Die im REDCap Konsortium federführende Vanderbilt University begrüßt die Gründung einer DE-Usergroup ausdrücklich“, erläuterte Paul Harris von der Vanderbilt University anlässlich der Gründungsveranstaltung. Die DE-Usergroup wird unter anderem durch einen eigenen Namensraum im internationalen Community Forum und eine Präsentation auf der jährlich stattfindenden weltweiten REDCap Conference vertreten sein.

Gründung der deutschen REDCap User Group bündelt die Interessen der europäischen Forschungscommunity

Das Projekt folgt einem wichtigen Leitgedanken der TMF, indem es den Ansatz strukturierter elektronischer Datenerfassung vorantreibt und damit die weitere Nutzbarkeit von Datensammlungen im Sinne eines Secondary Use unterstützt. Es ergänzt somit die strategische Ausrichtung anderer TMF-Projekte zum Electronic Data Capture bzw. zur Unterstützung des Einsatzes freier Software (OpenClinica Community, i2b2 User Group). „Die TMF leistet mit der Unterstützung der Gründung einer deutschsprachigen User Group einen wesentlichen Beitrag zur systematischen Vernetzung der REDCap Anwender aus dem akademischen Bereich“, begrüßte Dr. Johannes Drepper von der TMF e. V. die Teilnehmer der Gründungsveranstaltung in Berlin. „Die Gründung der REDCap User Group ist ein wichtiger Schritt, um die Interessen der europäischen akademischen Forschung in diesem weltweiten Konsortium zu wahren und zu vertreten, welches aktuell noch stark von den rechtlichen Rahmenbedingungen der nordamerikanischen Länder geprägt ist“, erläuterte Sebastian C. Semler, Geschäftsführer der TMF e. V.

Reger Austausch auf dem Gründungstreffen der German User Group

Andreas Hetey (Clinical Study Center, Charité / Berlin Institute of Health (BIH), Berlin) gab den Teilnehmerinnen und -teilnehmern des Gründungstreffens der deutschsprachigen REDCap User Group (German User Group, GUG) umfangreiche Einblicke in die praktischen Einsatzmöglichkeiten von REDCap. Darüber hinaus informierte er gemeinsam mit Michael Krämer (Charité – Geschäftbereich IT / BIH – Core Facility IT, Berlin) und Dr. Günther Rezniczek (Marien Hospital Herne, Ruhr-Universität Bochum) über aktuelle Geschehnisse und Zukunftsausblicke, die auf der internationalen REDCap-Konferenz REDCapCon 2020 besprochen wurden.

Weiter zeigte Dr. Peter Brunecker (Charité – Geschäftbereich IT / BIH – Core Facility IT, Berlin), wie in der Charité die Nutzung von REDCap in den Forschungsalltag Einzug hielt.  

Des Weiteren konnte schon beim ersten Treffen ein reger Nutzeraustausch stattfinden, der sowohl eigene Erfahrungen als auch künftige Kommunikationsformate der User Group beinhaltete. So wurde diskutiert, Arbeitsgruppen (AG) zu gründen, die sich mit einzelnen Themen einer deutschensprachigen User Group befassen sollen – wie z.B. eine AG zur Übersetzung der Benutzeroberfläche von REDCap. Die Ergebnisse der verschiedenen AGs könnten in einem ebenfalls geplanten Wiki der User Group hinterlegt werden. Diese soll ausschließlich dem Austausch von Dokumenten und Informationen rund um die German User Group dienen. Außerdem soll eine Plattform auf GitHub geschaffen werden, wo kollaborativ Code und Snippets entwickelt und geteilt werden können.

Abschließend wurden Dr. Peter Brunecker und Dr. Günther Rezniczek als Sprecher festgelegt.

 

Pressekontakt

Wiebke Lesch, 
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, 
Tel. 030 22 00 24 731, 
E-Mail: presse@tmf-ev.de

Über die TMF e.V.

Über die TMF e.V.

Die TMF - Technologie- und Methodenplattform für vernetzte medizinische Forschung e. V. (kurz: TMF) ist die Dachorganisation für die medizinische Verbundforschung in Deutschland. Auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung am 1. Mai 1999 ins Leben gerufen, bringt die TMF seither Forschende unterschiedlicher Disziplinen zusammen, um gemeinsam Konzepte, Infrastrukturen und Methoden für die Forschung zu entwickeln. Die als gemeinnütziger Verein organisierte TMF stellt diese Lösungen frei und öffentlich zur Verfügung. Insbesondere große Konsortialvorhaben und Leuchtturmprojekte wie aktuell die Medizininformatik-Initiative werden durch die TMF inhaltlich und organisatorisch durch eine Trägerschaft von Begleitstrukturen unterstützt. Mit der Bündelung von Ressourcen leistet die TMF einen wichtigen Beitrag zu einer effizienten medizinischen Spitzenforschung in Deutschland.

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