EHDS4All: Kollaborative Wert­schöp­fung mit Gesundheits­daten

Der Europäische Gesundheitsdatenraum (EHDS) eröffnet bislang ungeahnte Chancen und Herausforderungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Hinblick auf die Wertschöpfung mit verteilten Gesundheitsdaten. EHDS4ALL entwickelt rechtzeitig Methoden und Tools, damit auch kleine und mittlere Organisationen ihre lnnovationen rund um Gesundheitsdaten methodisch gestützt und auf Basis öffentlicher Daten sicher und selbstständig etablieren können.

EHDS4ALL erfüllt den neuen Handlungsrahmen, der durch die EU-Verordnung zum Europäischen Gesundheitsdatenraum (European Health Data Space) aufgespannt wird. Mit der Verordnung werden einheitliche Regelungen für die Wiederverwendung von Gesundheitsdaten in Europa geschaffen. 

Das auch für Deutschland unmittelbar verbindliche, neue EU-Recht zu Gesundheitsdaten wurde am 24. April 2024 vom EU-Parlament endgültig angenommen. Über die Ausgestaltung der genauen gesetzlichen Regelungen, insbesondere zum Datenschutz, wurde mit den Mitgliedstaaten seit Anfang 2022 intensiv verhandelt. Die einzelnen Regelungen werden ab Herbst 2024 über mehrere Jahre gestuft in Kraft treten. 

Wer ist beteiligt? 

Das EHDS4All-Konsortium besteht aus den folgenden Partnern:

• Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr. Rothe, Konsortialführung, 
• Freie Universität Berlin, Prof. Dr. Gersch,
• Universität zu Köln, Prof. Dr. Rosenkranz,
• Health Data Technologies (Honic),
• SciTech GmbH (paged),
• Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. (TMF),
• inav – privates Institut für angewandte Versorgungsforschung GmbH,
• inhive Group (Germany) GmbH & Co. KG,
• GWQ ServicePlus AG,
• TamedAI GmbH,
• Famedly GmbH,
• Biotx.ai GmbH,
• vitagroup AG,
• AstraZeneca,
• BIO Deutschland e.V.

Rolle der TMF

Für die Projektpartner ergeben sich im Kontext der Gesundheitsdatennutzung neue methodische und regulatorische Anforderungen in den drei von EHDS4ALL fokussierten Domänen „Klinische Forschung“, „Public Health“ und „Therapie & Versorgung“. 

Die TMF unterstützt alle Projektpartner mit ihrer Expertise rund um die Nutzung von medizinischen Versorgungsdaten, Sekundärdatennutzung und Real World Evidence. Aufgrund der langjährigen Koordination der BMBF-geförderten Medizininformatik-Initiative (MII) und wegweisender Vorarbeiten rund um alle Aspekte der Nutzung von medizinischen Versorgungsdaten bringt die TMF hier umfassende Kenntnisse ein. 

„Die Mitwirkung in EHDS4ALL sehen wir als Chance für die Translation der umfassenden Vorarbeiten rund um die Gesundheitsdatennutzung in flächendeckende, nutzenbringende Dienstleistungen für Bürgerinnen und Bürger sowie Patientinnen und Patienten in Deutschland“, begrüßt TMF-Geschäftsführer Sebastian C. Semler das Projekt.

Über das Projekt

EHDS4ALL wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms Entwicklung neuer digitaler Leistungen für datenorientierte Wertschöpfung (DigiLeistDAT) mit einem Gesamtvolumen von rund 3 Millionen Euro gefördert. EHDS4ALL hat eine Laufzeit von 36 Monaten. Es ist am 01.03.2024 gestartet und endet am 28.02.2027.