Digitale Mitgliederversammlung 2021: TMF zieht positive Bilanz
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Am 20. April 2021 fand die jährliche Mitgliederversammlung der TMF e. V. pandemiebedingt als virtuelle Veranstaltung statt. Die Mitglieder der TMF – darunter zahlreiche von der Bundesregierung geförderte Verbundforschungsprojekte, Einrichtungen der deutschen Universitätsmedizin, klinische Studienzentren, aber auch außeruniversitäre Forschungsinstitute wie die Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung – genehmigten im Rahmen der Mitgliederversammlung den Jahreswirtschaftsplan für 2021 und entlasteten den Vorstand für das Geschäftsjahr 2020, nachdem die Rechnungsprüfer dem Verein eine ordnungsgemäße Buchführung und Verwaltung attestiert hatten.
TMF verzeichnet Mitgliederzuwachs in 2020
Im vergangenen Jahr hatte die TMF einen Zuwachs von sechs Mitgliedern gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen, was zu einem positiven wirtschaftlichen Ergebnis im Jahresabschluss 2020 beitrug.
Insgesamt waren damit im Jahr 2020 74 überregionale Forschungsnetzwerke Mitglied in der TMF. Mit der Bundesdruckerei gGmbH konnte die TMF ihr erstes Fördermitglied begrüßen. Mehr als je zuvor kommen in der TMF damit Mitglieder aus vielen verschiedenen Bereichen zusammen, die das Themenportfolio der TMF immer breiter aufstellen.
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Pandemie zeigt Bedarf für Digitalisierung auf
Im Rahmen der Mitgliederversammlung stellte TMF-Vorstand Prof. Dr. Michael Krawczak wichtige Themen und Erfolge des zurückliegenden Jahres vor. Das Jahr 2020 stand ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. Schon im März legte der erste Lockdown das öffentliche Leben in Deutschland lahm und brachte damit auch den persönlichen Austausch in der TMF zum Erliegen.
Seither wurde die fachliche Zusammenarbeit in den digitalen Raum verlegt. Die TMF und viele ihrer Mitglieder sind in die Anstrengungen zur Bewältigung der Corona-Pandemie eingebunden. So beteiligt sich die TMF unter anderem daran, das Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) des BMBF beim Aufbau ihrer Daten- und Analyseplattformen auf Basis der Medizininformatik-Initiative (MII) zu unterstützen, um so zeitnah wichtige Informationen zum Infektionsgeschehen und zur Versorgung von COVID-19 Patientinnen und Patienten zu sammeln und für die Forschung bereitzustellen. NUM und MII arbeiten mit dabei - mit zentraler Beteiligung der TMF an beiden Programmen - eng zusammen.
TMF verlagert den fachlichen Diskurs in den digitalen Raum
Zentrales Vereinsgremium sind nach wie vor die Arbeitsgruppen (AG), die ab März 2020 pandemiebedingt online tagten, hierbei jedoch nicht minder aktiv waren. So gab es 25 AG-Sitzungen mit über 700 Teilnehmern.
Als neues Online-Mitgliederdialogforum wurde die Meet@TMF-Morningsession etabliert, welche sich großer Beliebtheit erfreut. Bei dieser regelmäßig angebotenen Online-Session geben Referentinnen und Referenten der Geschäftsstelle sowie auch Mitglieder aus den TMF-Gremien und -Projekten seit Juni 2020 jeweils mit einem kurzen Impuls einen Einblick in Themen aus der aktuellen Arbeit der TMF oder stellen Lösungen vor, die die Projektarbeit besonders unterstützen können.
Die beiden „Flagship-Veranstaltungen“ der TMF, das 9. Nationale Biobankensymposium und das 2. Nationale Digital Health Symposium (NDHS) wurden im digitalen Raum durchgeführt. Das NDHS erreichte mit hochkarätig besetzten Speakern dadurch einen Teilnahme-Rekordwert von über 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
TMF als Koordinator von Begleitstrukturen
Auch das Engagement der TMF als Koordinator von Begleitstrukturen entwickelte sich 2020 positiv: Die 2. Förderphase der DFG-Projekte mit aktuell vier geförderten Projektvorhaben läuft noch bis Mitte 2022, der Aufbau der modellhaften Register für die Versorgungsforschung in Kooperation mit dem DNVF schreitet voran, und die TMF betreibt seit 2020 gemeinsam mit der Deutschen Stiftung für Allgemein- und Familienmedizin die Koordinierungsstelle für das Forschungspraxennetz in der Allgemeinmedizin im hausärztlichen Bereich.
Auch die MII konnte in 2020 wichtige Milestones erreichen: die DIZ-Infrastruktur ist flächendeckend im Aufbau, ein bundesweit harmonisierter Kerndatensatz unter Nutzung internationaler Standards (LOINC, SNOMED, FHIR u.a.) wird erarbeitet, ein national einheitlicher Broad Consent wurde nunmehr von allen Datenschutzaufsichtsbehörden der Länder und des Bundes autorisiert, ein national harmonisiertes Nutzungsvertragswerk (Use & Access) wurde mit allen Justitiariaten der Universitätskliniken abgestimmt und der Aufbau zentraler Infrastrukturen (ZARS, Transparenzportal) hat begonnen. Die TMF wird hier die Zentrale Antrags- und Registerstelle der MII betreiben.
Themen der Vernetzung von Forschung und Versorgung auf der politischen Agenda
Im politischen Berlin hat sich die TMF weiterhin mit Erfolg für die Vernetzung von Forschung und Versorgung eingesetzt. Themen der Forschungsdatennutzung stehen mehr denn je auf der politischen Agenda, denn die aktuelle Corona-Pandemie zeigt wie unter einem Brennglas, dass hinsichtlich der Verfügbarkeit und Verknüpfbarkeit medizinischer Daten in Deutschland große Defizite bestehen. Umso wichtiger ist es, neben der Bewältigung der akuten Pandemie mit den dafür eingesetzten finanziellen und personellen Ressourcen auch die Grundlagen für eine nachhaltige Dateninfrastruktur in der deutschen Medizinlandschaft gelegt werden. Hierzu kann und wird die TMF mit ihrem in mehr als 20 Jahren erworbenem Know-how einen wesentlichen Beitrag leisten.