Pressemitteilung

Digitale Patienten­daten für Be­hand­lung und Forschung verfügbar machen: Bundes­weit vernetzte Hoch­schul­medizin ist erfolg­reich auf dem Weg

2. Jahresversammlung der Medizininformatik-Initiative (MII) tagt in Berlin

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„Bereits 30 Universitätskliniken und über 30 weitere Partner aus universitären, nicht-universitären Forschungseinrichtungen und Industrie haben sich bisher der Medizininformatik-Initiative angeschlossen. Mit der bundesweiten Vernetzung der Hochschulmedizin haben wir einen ersten wichtigen Schritt für einen standortübergreifenden Datenaustausch zum Wohle der medizinischen Forschung und Versorgung getan“, sagte Sebastian C. Semler, Geschäftsführer der TMF – Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V., heute bei der 2. Jahresversammlung der MII in Berlin. Die Initiative hat zum Ziel, Daten aus Krankenversorgung und Forschung mit Hilfe innovativer IT-Lösungen zu vernetzen. So lassen sich neue Wege gehen, damit Patienten ihre Daten den behandelnden Ärzten, aber auch der medizinischen Forschung zur Verfügung stellen können. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Initiative von 2018 bis 2021 mit insgesamt über 150 Millionen Euro.

Medizininformatik-Initiative

Während der Jahresversammlung der MII wurde die Hightech-Strategie 2025 der Bundesregierung diskutiert. Danach soll bis zum Jahr 2025 an allen Universitätsklinken in Deutschland eine forschungskompatible elektronische Patientenakte (ePA) angewandt werden. Die MII ist ein wichtiger Baustein, um dieses Ziel zu erreichen, darin waren sich alle Anwesenden einig. „Wir brauchen aber auch eine Anpassung des regulatorischen Rahmens und eine Stärkung der IT-Infrastrukturen in der Versorgung. Das jetzt anstehende E-Health-Gesetz II muss dies leisten“, so Ralf Heyder, Generalsekretär des Verbands der Universitätsklinika Deutschlands e.V. (VUD). „Nur so kann die Universitätsmedizin in die Lage versetzt werden, eine forschungskompatible ePA zu entwickeln und umzusetzen.“

Um die für die Verknüpfung von Behandlungs- und Forschungsdaten erforderliche Infrastruktur zu schaffen, errichten die vier vom BMBF geförderten Konsortien DIFUTURE, HiGHmed, SMITH und MIRACUM an den beteiligten Standorten sogenannte Datenintegrationszentren. Diese sollen Daten aus Forschung und Versorgung datenschutzgerecht integrieren und nach Zustimmung des Patienten für die Patientenbehandlung oder für die Forschung verfügbar machen. „Die Berichte der konsortienübergreifenden Arbeitsgruppen haben gezeigt, dass bereits sehr konkrete Fortschritte für die deutschlandweite Standardisierung und Harmonisierung erreicht wurden. Da fast alle Uniklinikstandorte und viele weitere Akteure in diesen Prozess eingebunden sind, ist eine zügige Umsetzung dieser Standards zu erwarten“, sagte Dr. Frank Wissing, Generalsekretär des MFT Medizinischen Fakultätentags Deutschland e.V.

Im Rahmen des Get-together der Jahresversammlung am 27. September präsentierte die Techniker Krankenkasse (TK), vertreten durch Susanne Hertzer (Leiterin der TK-Landesvertretung Berlin/Brandenburg), die elektronische Gesundheitsakte „TK-Safe“. MII und TK arbeiten derzeit beide am Aufbau von Infrastrukturen zur Digitalisierung im Gesundheitswesen. Die Jahresversammlung der MII markiert damit den Start des Dialogs der Universitätsmedizin mit den Krankenkassen im Bereich elektronische Patientenakte.

Für die nationale Abstimmung der Entwicklungen innerhalb der MII ist eine Koordinationsstelle zuständig, die die TMF gemeinsam mit dem MFT und dem VUD in Berlin betreibt.

 

Pressekontakt

Sophie Haderer, Tel.: 030 − 22 00 24 730, E-Mail

 

Über die Medizininformatik-Initiative

Ziel der Medizininformatik-Initiative (MII) ist die Verbesserung von Forschungsmöglichkeiten und Patientenversorgung durch innovative IT-Lösungen. Diese sollen den Austausch und die Nutzung von Daten aus Krankenversorgung, klinischer und biomedizinischer Forschung über die Grenzen von Institutionen und Standorten hinweg ermöglichen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die MII in den kommenden Jahren mit über 150 Millionen Euro. Nahezu alle Universitätskliniken in Deutschland arbeiten – verteilt auf vier Konsortien – gemeinsam mit Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Krankenkassen und Patientenvertretern daran, die Rahmenbedingungen zu entwickeln, damit Erkenntnisse aus der Forschung direkt den Patienten erreichen können. Datenschutz und Datensicherheit haben dabei höchste Priorität. Die Ergebnisse der MII sollen in den Forschungs- und Versorgungsalltag einfließen und langfristige Verbesserungen des Gesundheitssystems erzielen. Für die nationale Abstimmung der Entwicklungen innerhalb der MII ist eine Koordinationsstelle zuständig, die die Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. (TMF) gemeinsam mit dem Medizinischen Fakultätentag (MFT) und dem Verband der Universitätsklinika Deutschlands e.V. (VUD) in Berlin betreibt.