TMF-Projekt

Klärung der Voraus­setzungen zur Kodierung von Arznei­mitteln nach dem ATC-Klassifikations­system der WHO

Im Rahmen der Projektarbeit der TMF sollten Anwendungs­fälle für die Kodierung von Arzneimitteln nach dem ATC-Klassifikations­system der WHO in klinischen Studien für die Forschungs­verbünde definiert und eventuell bestehende Lösungen recherchiert werden. 

Abgeschlossenes Projekt
Qualitätsmanagement
Klinische Forschung, Register, Versorgungsforschung

Ziel eines 2006 durchgeführten Vorprojektes war es, hierfür zunächst die Voraus­setzungen zu klären.

Dazu wurden die Anforderungen an Arznei­mittel­kodierung in ausgewählten Verbünden mit Hilfe von Use Cases spezifiziert. Nach einer Umfrage unter den Forschungs­verbünden wurden sieben fakultative und drei obligate Anforderungen erarbeitet, die in Form von fünf Anwendungs­fällen spezifiziert werden konnten.

Nachdem unter Zuhilfenahme von Anwendungs­fällen definiert werden konnte, wie der Kodierungsprozess sowohl in epidemiologischen als auch in klinischen Studien prinzipiell durchgeführt werden sollte oder bereits wird, wurde die Anwendungstauglichkeit des ATC-Codes im Umfeld der klinischen Forschung geprüft. Wird das Kriterium „Ziel der Kodierung“ an die definierten Anwendungs­fälle angelegt, so ergeben sich zwei übergeordnete Modelle, die sich grundsätzlich in ihrer Intention unterscheiden und die sich bei der Fortführung des Hauptprojektes wiederfinden sollten. Zum einen ist ein Informationsmodell zu identifizieren, welches eine Einbindung aller relevanten Informationen der Medikation in übergreifende Prozessabbildungen ermöglicht. Zum anderen könnte kurzfristig ein reines Aggregations­modell den Anwendungsfall der statistischen Auswertung klinischer Prüfungen sinnvoll unterstützen.

Die bisherigen Ergebnisse des Projekts zeigen, dass der ATC-Code die reine Aggregierung von Medikationsdaten für die Auswertung in klinischen Prüfungen sinnvoll unterstützt. Als Informations­modell für übergreifende Kommunikations­szenarien und Auswertungen eignet er sich hingegen nicht. Beide Anwendungs­szenarien und die bisherigen Projektergebnisse haben auch Eingang in einen übergreifenden Workshop der TMF zur semantischen und terminologischen Harmonisierung der medizinischen Versorgung und Forschung am 29.1.2007 in Berlin gefunden. 

Auf der Grundlage der Projektergebnisse ist ein weiterführendes Gespräch mit Vertretern des „Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information“ (DIMDI) geplant. Dabei sind verschiedene Möglichkeiten der Unterstützung der unterschiedlichen Anwendungs­fälle in der medizinischen Forschung zu sondieren.

 

V049-01 Vorprojekt ATC-Codierung

Projektzeitraum: 2006
Verbrauchte Mittel: 2.500 €
Projektleitung:
Irmela Stamm
KKS Mainz
Tel.: 0 61 31 / 3 93 46 40
E-Mail