Workshops zur Identifizierung des Ergänzungsbedarfs an Terminologie-Bausteinen für ausgewählte e-Health-Anwendungen
Bedarf an international verfügbaren Terminologien in Deutschland identifizieren, Empfehlungen für die geeignete Auswahl aussprechen und Möglichkeiten für eine Kooperation der deutschsprachigen Länder erkennen
Die Terminologie-Vorstudie D-A-CH hatte den Auftrag, den Bedarf an international verfügbaren Terminologien in Deutschland zu identifizieren, Empfehlungen für die geeignete Auswahl auszusprechen sowie Möglichkeiten für eine Kooperation der deutschsprachigen Länder (Deutschland, Österreich, Schweiz) zu erkennen. Die Vorstudie fand auf Vermittlung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) in Zusammenarbeit mit den Gesundheitsministerien und Experten aus Österreich und der Schweiz statt.
In Fortsetzung der vom BMG und Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit Hilfe des Bundesverbandes Gesundheits-IT (bvitg) und der TMF im Mai/Juni 2013 veranstalteten Expertenworkshops zur Terminologie-Nutzung und -Entwicklung in Deutschland sollten im Rahmen dieses Forschungsprojektes Anforderungen für Terminologie- und Klassifikationssysteme für ausgewählte Anwendungsbereiche der grenzüberschreitenden Versorgung und der öffentlichen Gesundheit konkretisiert werden. Ziel war es zu prüfen, welche international anerkannten Terminologie- und Katalogsysteme (z.B. ICD-10, SNOMEDCT, LOINC, ICD-9-CM, ATC) oder geeignete Bausteine daraus benötigt werden.
Zur Analyse des komplexen Themas wurden exemplarisch für die heterogene Landschaft der Anwendungsbereiche von Terminologien folgende drei Schwerpunkte untersucht:
- Patientenkurzakten gemäß Artikel 14 der Richtlinie 2011/24/EU über die Ausübung der Patientenrechte in der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung
- Medikationsdokumentation
- Elektronisches Meldewesen zum Infektionsschutz
Zu diesen drei Anwendungsbereichen wurde jeweils ein Experten-Workshop durchgeführt. Darauf basierend konnten verschiedene Empfehlungen an das BMG verfasst werden. So wurde beispielsweise von fast allen Experten die Verwendung von LOINC und SNOMED CT empfohlen. Vor allem in den Workshops zu den Themen Patientenkurzakte und Infektionsmeldungen wurde die Verwendung von international gebräuchlichen Terminologien wie LOINC und SNOMED CT befürwortet, um einen internationalen Informationsaustausch zu erleichtern. Deutlich wurde außerdem, dass man detaillierten Lösungen nur schrittweise näherkommen kann.
Die Projektergebnisse sind in einem zusammenfassenden Bericht aufgearbeitet worden, der − ergänzt um die wichtigsten fachlichen Hintergrundinformationen zu einzelnen Themen und Terminologiesystemen – als Buch in der TMF-Schriftenreihe erschienen ist.
D060-01 Terminologie-Vorstudie D-A-CH
Förderer: BMG
Projektzeitraum: 2013 - 2014
Budget TMF-Anteil: 72.500€
Projektleitung: Prof. Dr. Otto Rienhoff (Universitätsmedizin Göttingen | Tel.: 0551 3933 431 | E-Mail), Sebastian C. Semler (Geschäftsstelle TMF e.V. | Tel.: 030 2200 247-0 | E-Mail)
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