Pressemitteilung

Zoo­nosen: Aus ur­alten Erregern für die Zukunft lernen

Nationales Symposium für Zoonosen­forschung 2016 am 13./14. Oktober in Berlin zeigt breites Themen­spektrum von Archäo­genetik bis Zika­virus

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Genomanalysen sehr alter Erreger können neues Licht auf heutige und zukünftige Infektionskrankheiten werfen − auch auf die sogenannten Zoonosen. Diese werden wechselseitig zwischen Menschen und Tieren übertragen und machen den Großteil der bekannten Infektionskrankheiten des Menschen aus. Wie die Erforschung uralter Erreger die Vorhersage und Vorbeugung zukünftiger Infektionen ermöglichen könnte, wird Prof. Dr. Johannes Krause (Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte) beim Nationalen Symposium für Zoonosenforschung am 13. und 14. Oktober 2016 in Berlin illustrieren.

Dass computerbasierte Analysen an Relevanz für die Zoonosenforschung gewinnen, wird außerdem von Prof. Dr. Dirk Brockmann (Robert KochInstitut und Institut für Biologie der Humboldt Universität zu Berlin) am Donnerstagvormittag gezeigt werden. Er erforscht die komplexe Ausbreitung von Infektionskrankheiten und bringt sie in Zusammenhang mit der globalen Mobilität des Menschen. Auch diese Analysen können Vorhersagen für zukünftige Übertragungswege und Krankheitsausbrüche ermöglichen. Dem effizienten Management von Daten in der Zoonosenforschung widmet sich außerdem eine Big Data-Session am Donnerstagnachmittag.

Auf dem Weg zu einem Zika-Impfstoff

Viele Krankheitswellen der letzten Jahre wie SARS, MERS oder Ebola gehen auf Erreger aus dem Tierreich zurück. Der Ausbruch des Zikavirus ist ein hochaktuelles Beispiel für eine Zoonose, die von Prof. Dr. Pei-Yong Shi (University of Texas, USA) näher beleuchtet wird. In seinem Vortrag wird Prof. Shi darstellen, wie molekulare Methoden zu einem tieferen Verständnis des Zikavirus und zur Entwicklung eines wirksamen Impfstoffs beitragen können.

Komplexität der Zoonosen erfordert inter­disziplinäre Zusammen­arbeit

Die Komplexität zoonotischer Erkrankungen erfordert interdisziplinäre Zusammenarbeit und einen übergreifenden Forschungsansatz. Vor diesem Hintergrund wird Ab Osterhaus (Research Center for Emerging Infections and Zoonoses) über die aktuellen Herausforderungen der Zoonosenforschung berichten.

Die Keynote-Vorträge finden am Donnerstagvormittag und Freitagnachmittag statt:

  • Prof. Dr. Dirk Brockmann, Robert Koch-Institut und Institut für Biologie der Humboldt Universität zu Berlin: Complexity, Networks and Disease Dynamics (Do, 13.10.2016,10.30 Uhr)
  • Prof. Dr. Ab Osterhaus, Research Center for Emerging Infections and Zoonoses (RIZ): AIDS, Avian flu, SARS, MERS, Ebola, Zika…what next? (Do, 13.10.2016, 11.15 Uhr)
  • Prof. Dr. Johannes Krause, Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte: What we learn about Zoonosis from the past (Fr, 14.10.2016, 14.30 Uhr)
  • Prof. Dr. Pei-Yong Shi, University of Texas Medical Branch (USA): Zika virus replication and vaccine (Fr, 14.10.2016, 15.15 Uhr)

Dem Thema “Big Data in der Zoonosenforschung” widmet sich außerdem folgende Session:

  • Management of Big Data in Zoonoses Research (Do, 13.10.2016, 16.00 Uhr)

Vertreter der Medien sind herzlich zu einer Teilnahme am Symposium eingeladen. Auf Wunsch vermitteln wir gern auch Interviewpartner. Konferenzsprache ist Englisch.

Auf einen Blick: Nationales Symposium für Zoonosen­forschung 2016

Datum: 13./14. Oktober 2016
Konferenzsprache: Englisch
Programm: Auf der Website des Nationalen Symposiums für Zoonosenforschung
Veranstaltungsort: Best Western Premier Hotel Steglitz International Albrechtstraße 2, 12165 Berlin, SI-Hotel-Website
Kontakt: Nationale Forschungsplattform für Zoonosen | Dr. Ilia Semmler
Tel.: 030 − 22 00 24 772 | info@zoonosen.net | www.zoonosen.net
Ansprechpartnerin Medien & Akkreditierung: Antje Schütt
Tel.: 030 − 22 00 24 731 oder 0173 − 61 41 663 | presse@tmf-ev.de

 

Über die Nationale Forschungs­plattform für Zoonosen

Forschungzu Zoonosen – also Forschung zu Infektionskrankheiten, die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden können – findet in Deutschland an vielen verschiedenen Orten und Einrichtungen statt: an Universitäten und in Bundesinstituten, in kleinen Arbeitsgruppen und in großen Verbünden. Dabei sind Wissen und Erfahrung sowohl von Human- und Veterinärmedizinern als auch von Infektionsbiologen und Wissenschaftlern anderer Fachdisziplinen von großer Bedeutung. Deshalb ist eine fachübergreifende, interdisziplinäre Zusammenarbeit notwendig.

Die Nationale Forschungsplattform für Zoonosen als infrastrukturelle und wissenschaftliche Organisation, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, ermöglicht und unterstützt diese Vernetzung. Aufgabe der Zoonosenplattform ist es, biomedizinische Grundlagenforschung sowie Human- und Veterinärmedizin enger zu verknüpfen, um die Zoonosenforschung in Deutschland effektiver zu gestalten. Die Zoonosenplattform wird gemeinsam von der Universität Münster, dem Friedrich-Loeffler-Institut und der TMF getragen.