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Nationales Metadata-Repository: Die Community früh­zeitig einbinden

TMF-Forum „Metadaten und Linked Data“ gegründet

Metadaten

Quelle: Paul Pirosca/ Fotolia.com

Als neue Austausch- und Diskussions­plattform der TMF riefen die Teilnehmer des TMF-Workshops „Standards für Daten und Metadaten in der medizinischen Forschung“ am 23. September 2011 in Berlin das „Forum Metadaten und Linked Data“ ins Leben. Es soll dazu dienen, vorhandene Ansätze zur Standardisierung von Metadaten zusammen­zuführen und den bisherigen Anwendungs- und Kenntnisstand der Mitglieder für den Aufbau des nationalen Metadata Repository (MDR) nutzbar zu machen. Dieses entsteht derzeit im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts. Neben TMF-Mitgliedern soll das Forum auch externen Interessenten offenstehen. Die TMF wird zu weiteren Veranstaltungen des Forums breit und offen einladen.

Metadata Repositories (MDR) zur vereinheitlichten und detaillierten Beschreibung von Studienitems sind eine wichtige Infrastruktur-Komponente für die klinische und epidemiologische Forschung. Sie ermöglichen eine schnellere, vergleichbare und transparente Datenerfassung. Seit knapp zwei Jahren arbeitet eine von Prof. Dr. Markus Löffler, Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie (IMISE), Universität Leipzig, geleitete Projektgruppe unter Beteiligung der TMF und des Instituts für medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie (IBE), Ludwig-Maximilians-Universität München, an der Spezifikation und prototypischen Implementierung eines nationalen Metadata Repository (MDR) für Deutschland. Vor allem klinische Forscher, die wissenschaftsinitiierte Studien planen und qualitativ sehr hochwertige Daten erheben wollen, werden von diesem Vorhaben profitieren. Das Datenmodell für das MDR wird auf dem internationalen Standard ISO/IEC 11179 basieren.

 

Metadaten sind stark nachgefragtes Thema

Der von der TMF und der deutschsprachigen CDISC User Group gemeinsam in Berlin veranstaltete Workshop stieß in der Community mit rund 50 Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet auf unerwartet große Resonanz. „Das Interesse an dem MDR-Workshop war größer als ich es vermutet hätte, zumal an einem Freitag vor der GMDS-Tagung“, freute sich Mitorganisator Matthias Löbe vom IMISE in Leipzig. Forscher aus den Bereichen klinische Studien, Epidemiologie, Kohortenstudien, Grundlagenforschung und Auftragsforschung waren ebenso vertreten wie Mitarbeiter von Pharmaunternehmen. Etwa 80 Prozent der Teilnehmer waren externe Fachleute, die nicht in den Arbeitsgruppen der TMF mitarbeiten. Löbe machte die große Bandbreite an Workshop-Themen dafür verantwortlich, dass sich fast jeder der Teilnehmer mindestens einmal mit einem Wortbeitrag beteiligte. „Der Querschnitt der Themen war für alle interessant“, so Löbe.

 

Live-Präsentation des Prototypen beim Workshop

Im Zentrum des Workshops stand die Präsentation von Michael Schollmeyer von der XClinical GmbH, München, der einen Prototypen des Metadata Repository live präsentieren konnte. Viel Beachtung fand zudem der Vortrag von Rüdiger Dölle vom Robert Koch-Institut (RKI). Dölle zeigte, welche Bedeutung der Harmonisierung von Metadaten auch in der epidemiologischen Forschung des RKI beigemessen wird, beispielsweise um Ergebnisse vergleichbar zu machen oder Daten zusammenführen zu können. Christian Zunner vom Universitätsklinikum Erlangen verdeutlichte anhand eines Praxisbeispiels den konkreten Nutzen des LOINC-Standards für die einheitliche Erfassung und Verarbeitung von Laborergebnissen im klinischen Umfeld. 

Insgesamt sei es einer der besten Workshops gewesen, die es in diesem Rahmen bislang gegeben hätte, lobte Teilnehmer Gustav Vella vom Zentrum für klinische Studien der Universität Köln: „Hands-On, User-getrieben und absolut relevant“.

Publikum

Bis auf den letzten Platz ausgebucht. Der von der TMF und der deutschsprachigen CDISC User Group gemeinsam in Berlin veranstaltete Workshop stieß in der Community mit rund 50 Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet auf unerwartet große Resonanz. © TMF e.V.

Pause

Die Pausen nutzten die Teilnehmer – Forscher aus den Bereichen klinische Studien, Epidemiologie, Kohortenstudien, Grundlagenforschung und Auftragsforschung, waren ebenso vertreten wie Mitarbeiter von Pharmaunternehmen – zum Gedankenaustausch und um Kontakte zu knüpfen. © TMF e.V.

Prof. Dr. Markus Löffler und Johannes Drepper

Der Leiter des Projekts zum Aufbau eines Nationalen Metadata-Repositories, Prof. Dr. Markus Löffler (5. v.l.), aus Leipzig im Pausengespräch mit Johannes Drepper (9. v.l.) von der TMF. © TMF e.V.

Böker und Schober

Auch Ontologie-Experten waren unter den Teilnehmern: Martin Boeker und Daniel Schober vom Institut für medizinische Biometrie und Informatik in Freiburg. © TMF e.V.

Matthias Löbe

Matthias Löbe vom IMISE Leipzig erläuterte in seinem Vortrag den Nutzen der Gründung eines Forums „Metadaten und Linked Data“. © TMF e.V.

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