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Idee und Prinzi­pien der TMF inter­natio­nal bekannt machen

Botschafter der TMF werben international für methodischen Austausch

Headergrafik für das Thema Genommedizin & Biobanken

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Seit 2010 beruft die TMF Personen, die sich um die TMF und um die Entwicklung der medizinischen Verbundforschung besonders verdient gemacht haben, als TMF-Botschafter. Neben der Würdigung der jeweiligen Verdienste kann auf diese Weise auch auf die Erfahrungen und den Rat langjähriger TMF-Weggefährten zurückgegriffen werden. Vor allem aber sind es gerade diese Personen, die für die Idee und die Prinzipien der TMF in ihrem aktuellen Umfeld effektiv werben können. Da die moderne biomedizinische Forschung immer weniger an nationale Grenzen gebunden ist, wird die TMF ab 2014 auch ihre Botschafter verstärkt international einsetzen und somit die Idee der TMF über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt machen.

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Bildquelle: The Tango! Desktop Project

Die TMF ist über ihre Botschafter bereits seit einigen Jahren auch außerhalb Deutschlands vertreten. Als ehemaliges Vorstandsmitglied der TMF und Botschafter seit 2010 arbeitet Dr. Ralf Herold bei der European Medicines Agency (EMA) in London und kann dort sowohl von seinem methodischen Know-how aus der TMF-Zeit profitieren als dieses auch weitergeben. Dr. Regina Becker ist hingegen nach ihrer Zeit bei der TMF als Leiterin des Biobank-Projekts zunächst für die Helmholtz-Gemeinschaft nach Brüssel gegangen und nach einem Intermezzo im europäischen EATRIS-Projekt nun beruflich in Luxembourg am Luxembourg Centre for Systems Biomedicine (LCSB) verwurzelt, wo man von ihrem Wissen beim Aufbau der Biobank-Infrastruktur profitiert. Schließlich wird in Luxembourg zunehmend die Notwendigkeit gesehen, vom Finanz- zum Wissenschaftsstandort zu werden, oder anders ausgedrückt: weniger Banking, mehr Biobanking.

Die Idee lag eigentlich schon länger in der Luft, so der Geschäftsführer der TMF Sebastian C. Semler, mit Hilfe der Botschafter die TMF international bekannt zu machen und auch im Ausland als Vorbild für den methodischen und infrastrukturellen Austausch zu etablieren. In diesem Sinne werden nun weitere Botschafter als Repräsentanten der TMF entsandt und bei ihrer Arbeit vor Ort unterstützt.

Für die wichtige Position des TMF-Botschafters in den USA fiel die Wahl rasch auf Prof. Dr. Otto Rienhoff, der wie kaum ein zweiter die TMF-Idee verinnerlicht hat, zumal er schon seit der Gründung der TMF dabei ist und diese gerade in der Anfangszeit in verschiedenen Rollen entscheidend mit geprägt hat und auch heute noch als Vorsitzender des Beirats mit gestaltet. Seine auf vielen Reisen gewonnene intime Kenntnis der Forschungslandschaft in den USA kommt ihm für seine neue Rolle in Washington zugute. Dort habe man, seinem Eindruck nach, das Infrastruktur-Thema schon seit langem verstanden und würde, anders als hierzulande, den Herausforderungen auch mit den nötigen finanziellen Mitteln begegnen. Dabei deutet er an, dass er bereits Kooperationsprojekte mit den National Institutes of Health (NIH)  plane, über Details könne er aber noch nicht sprechen.

Für eine europäische Rolle und eine entsprechende Vertretung der TMF in Brüssel konnte schnell Prof. Dr. Christian Ohmann gewonnen werden, der beim Aufbau des European Clinical Research Infrastructures Network (ECRIN) bereits viele Erfahrungen auf europäischer Ebene und der Berücksichtigung der unterschiedlichen landesspezifischen Rahmenbedingungen sammeln konnte. Seiner Ansicht nach werde leider immer noch die Komplexität dieser Thematik unterschätzt.

Um auch auf dem Kontinent mit den größten gesundheitlichen Herausforderungen präsent zu sein und die Forschung direkt vor Ort infrastrukturell und methodisch beraten und unterstützen zu können, wird Prof. Dr. Norbert Brockmeyer, ehemaliges Vorstandsmitglied, die Ideen und Prinzipien der TMF nach Südafrika tragen. Dabei trifft es sich gut, dass er als international renommierter HIV-Forscher und langjähriger Sprecher des Kompetenznetzes HIV/AIDS auch gleichzeitig Spezialist für die größte Herausforderung des südafrikanischen Gesundheitssystems ist. Seiner Meinung nach müsste dort ebenfalls ein Kompetenznetz nach deutschem Vorbild gegründet und aufgebaut werden.

Die größte Herausforderung wird allerdings auf Ronald Speer vom ZKS Leipzig zukommen, dessen Aufgabe es wird, die TMF in China und damit auf einem rasant wachsenden Forschungsmarkt mit perspektivisch gigantischen Ausmaßen zu vertreten. Nach den möglichen interkulturellen Verständigungsproblemen befragt, zeigt sich Ronald Speer erstaunlich gelassen. Das wichtigste sei halt die Kenntnis der Prozesse und die seien in der klinischen Forschung halt doch immer sehr ähnlich.

Eine andere Form der interkulturellen Verständigung ist dort gefragt, wo Reinhard Vetter schon lange als Botschafter der TMF aktiv ist und jetzt auch entsprechende organisatorische Unterstützung hierfür bekommt: In Bayern. Als ehemaliger Bayerischer Landesbeauftragter für den Datenschutz freut er sich besonders, dass anlässlich des verstärkten Engagements der TMF in Bayern jetzt der PID-Generator, das weit verbreitete Pseudonymisierungstool der TMF, für das fehlertolerante Vergleichen von Vor- und Nachnamen neben der Kölner und Hannoveraner Phonetik auch ein Modul für die bayerische Aussprache bekommt.