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Neue Ebenen der menschlichen Biologie entdeckt – und noch kein Ende in Sicht

Zehn Jahre NGFN: Positive und nachdenkliche Bilanz beim Tag der Genomforschung in Berlin

Schüler Experimente Tag der Genomforschung 2011

Der Tag der Genomforschung bot Schülern auch die Möglichkeit, selbst Experimente zu machen. © TMF e.V.

Die Genomforschung hat in den vergangenen Jahren immer neue Dimensionen der komplexen biologischen Zusammenhänge des menschlichen Lebens eröffnet. Die großen Heilserwartungen, die immer wieder an sie gestellt wurden, hat die Forschung zwar bisher nicht einlösen können, dennoch ist der Einfluss, den das verbesserte Verständnis für die Ursachen und den Verlauf von Krankheiten heute schon auf Diagnostik und Therapie nimmt, enorm. Beim Tag der Genomforschung in Berlin, der am 26. September 2011 den Auftakt zum wissenschaftlichen Symposium des Nationalen Genomforschungsnetzes (NGFN) bildete, betonten Forscher, Journalisten und Patientenvertreter auch, dass die Chancen und Versprechungen der Genomforschung immer wieder gut gegen mögliche Schäden abgewogen werden müssten. Das Thema habe damit, so die Experten, auch eine gesellschaftliche Bedeutung, die weit über das fachliche hinausginge.

Aus diesem Grund hatte das NGFN seine Jubiläumsveranstaltung konsequent auf den Dialog mit der Öffentlichkeit ausgerichtet und insbesondere auch Oberstufenschüler angesprochen. Kurzvorträge zu den Erfolgen der Genomforschung wurden deshalb ergänzt durch Mitmach- und Schau-Experimente im Foyer, eine Podiumsdiskussion mit offenem Bürgerdialog sowie die Verleihung eines Schülerpreises.

In seiner Eröffnungsrede strich Dr. Helge Braun, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), heraus, dass diese Veranstaltung nicht nur aufzeige, was bislang erreicht worden sei, sondern auch über die weiteren Perspektiven und Möglichkeiten der Forschung informiere. Das BMBF hat die NGFN-Aktivitäten in den vergangenen Jahren mit insgesamt 630 Millionen Euro gefördert. „Wir sind heute alle stolz darauf, dass 3.500 wissenschaftliche Publikationen, vierhundert Dissertationen und über einhundert Patentanträge erarbeitet werden konnten“, so Braun.

Podiumsdiskussion Schreiber et al Tag der Genomforschung 2011

Die Genomforschung eröffnet viele Fragen von großer gesellschaftlicher Relevanz. Gerade die junge Generation ist deshalb aufgerufen, sich zu informieren und in die Diskussionen einzubringen. Dies betonten die Teilnehmer der Podiumsdisussion. V.l.n.r.: Prof. Dr. Stefan Schreiber (Univ. Kiel), Prof. Dr. Martin Hrabé de Angelis (Univ. Heidelberg), Prof. Dr. Jens Reich (Mitglied des Deutschen Ethikrats), Dr. Hildegard Kaulen (Wissenschaftsjournalistin), Inge Bördlein-Wahl (mamazone e.V.) und Ingolf Baur (Fernsehmoderator). © TMF e.V.

Impressionen

Nöthen Tag der Genomforschung 2011

Prof. Dr. Markus Nöthen (Univ. Bonn) begrüßte zu Beginn des Tags der Genomforschung vor allem die zahlreich erschienenen Schüler. © TMF e.V.

Braun Tag der Genomforschung 2011

In seiner Eröffnungsrede zeigte sich der Parlamentarische Staatsekretär im BMBF, Dr. Helge Braun, stolz über die Leistungen der Forscher im NGFN in den vergangenen zehn Jahren. © TMF e.V.

Posterausstellung Tag der Genomforschung 2011

Die NGFN-Verbünde präsentierten ihre Ergebnisse in einer Posterausstellung. © TMF e.V.

Genomforschung zum Anfassen Experimente Tag der Genomforschung 2011

Genomforschung zum Anfassen: Im Foyer der Berliner Urania konnten die Schüler selbst kleine Experimente machen. © TMF e.V.

Schülerpreis Tag der Genomforschung 2011

Den Abschluss des Tages bildete die Vergabe eines Schülerpreises an den Ergänzungskurs Biologie "Biotechnologie" der Robert-Havemann-Oberschule in Berlin. Es präsentierten: Constanze Sahr und Isabell Heidrich zum Thema "Wie beeinflussen Gene unsere Lebensdauer?" sowie Anja Bleschke und Josephine Radovan zum Thema "Mit den Genen durch dick & dünn". PD Dr. Stefan Wiemann (Univ. Heidelberg) übergab die Urkunden. © TMF e.V.