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Dual Use: Eigen­ver­ant­wortung der Wissen­schaftler ge­stärkt

Deutscher Ethikrat legt Stellungnahme zur Biosicherheit vor

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In seiner Stellungnahme „Biosicherheit und Forschungsfreiheit“ spricht sich der Deutsche Ethikrat dafür aus, das Bewusstsein für Missbrauchsgefahren bei besorgniserregender bio­sicher­heits­relevanter Forschung (DURC: Dual Use Research of Concern) in der Wissenschafts­gemeinschaft zu schärfen und die Wissenschaftler auf einen noch zu erarbeitenden, bundesweit geltenden Forschungskodex zu verpflichten.  Darüber hinaus empfiehlt das Gremium die Einrichtung einer DURC-Kommission sowie auch international die Entwicklung vergleichbarer Standards im Umgang mit bio­sicher­heits­relevanter Forschung.

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DURC umfasst Forschungsarbeiten, bei denen anzunehmen ist, dass sie Wissen, Produkte oder Technologien hervorbringen, die – neben dem zu erwartenden Nutzen – auch direkt von Dritten missbraucht werden können, um das Leben oder die Gesundheit von Menschen, die Umwelt oder andere Rechtsgüter zu schädigen. Die Bundesregierung hatte den Deutschen Ethikrat 2012 aus Anlass der Diskussionen um die Forschung an Vogelgrippeviren damit beauftragt zu prüfen, ob die in Deutschland geltenden rechtlichen Regelungen und die Verhaltenskodizes von Wissenschaft und Wirtschaft ausreichen, um das Missbrauchspotenzial von DURC zu minimieren. In der am 7. Mai 2014 öffentlich überreichten Stellungnahme kommt der Ethikrat zu dem Ergebnis, dass zwar viele Regelungen existieren, aber weitere bewusstseinsbildende und verantwortungs­fördernde Maßnahmen sowie rechtliche Regelungen für eine angemessene Risikovorsorgestrategie notwendig sind.

Bundes­forschungs­ministerin Johanna Wanka betonte bei der Übergabe, dass Infektions- und Zoonosenforschung – auch und gerade mit gefährlichen Erregern – dringend gebraucht werde, um Impfstoffe oder andere Abwehrmaßnahmen entwickeln zu können. Ein Verbot solcher Forschung sei deshalb nicht sinnvoll. Sie begrüße daher, dass wesentliche Teile der Empfehlungen des Ethikrates die Eigenverantwortung der Wissenschaft für ihre Forschung und die Forschungsergebnisse stärken und konkrete Vorschläge zur Umsetzung gemacht würden. Die Stellungnahme des Ethikrates werde in die weiteren politischen Überlegungen einfließen. Über die zu ergreifenden Maßnahmen müsse in der nächsten Zeit nachgedacht und – insbesondere auch mit den Forschern – diskutiert werden. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hob insbesondere die Expertise des Robert Koch-Instituts bei der Entwicklung und Abstimmung von Standards zur Biosicherheit auf internationaler Ebene heraus.