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Den Heraus­forderungen der Gesund­heits­forschung begegnen

Parla­men­tarischer Abend der Kompetenz­netze

Gruppenfoto Reinhardt et al

V.l.n.r.: Prof. Dr. E. Reinhardt, Prof. Dr. W. Oertel, Prof. Dr. U.R. Fölsch, Prof. Dr. K.M. Einhäupl, Prof. Dr. St. van Gool. © TMF e.V.

Im Rahmen eines parlamentarischen Abends der Kompetenz­netze in der Medizin sprachen sich führende Persönlich­keiten aus der Forschung - wie der Vorsitzende des Wissenschafts­rates, Professor Dr. Karl M. Einhäupl - für eine deutliche Steigerung der finanziellen Ressourcen für die Gesundheits­forschung sowie für forschungs­freundliche gesetzliche Rahmen­bedingungen aus.

Ensemble 'Walk on by'

Für stimmungsvolle Untermalung sorgte das Ensemble "Walk on by". © TMF e.V.

Die verschiedenen Beiträge des Abends machten deutlich, dass Netze und vernetzt arbeitenden Strukturen in der medizinischen Forschung notwendig und sinnvoll sind und dass die Kompetenznetze in der Medizin hier ein Erfolgsmodell darstellen. Der parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Ulrich Kasparick, unterstrich in seinem Grußwort, dass das BMBF die Kompetenznetze in der Medizin initiiert und gefördert habe. Kasparick wies besonders darauf hin, dass die Kompetenznetze in der Medizin bei EU-Forschungsvorhaben gut abschnitten. Dies zeige, dass hier hervorragende, auch international wettbewerbsfähige Forschung betrieben werde.

Insgesamt sei die klinische Forschung in Deutschland im internationalen Vergleich noch nicht optimal aufgestellt, so Professor Einhäupl, der auch Sprecher des Kompetenznetzes Schlaganfall ist. Neben einer nicht ausreichenden finanziellen Ausstattung liege dies auch in der mangelnden Vernetzung zwischen außeruniversitären und universitären Forschungs­einrichtungen begründet. Daher nehmen aus Sicht des Vorsitzenden des Wissenschaftsrates die Kompetenznetze eine entscheidende Aufgabe für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Deutschland wahr: "Die Kompetenznetze treiben einerseits die intensive Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Institutionen sowie eine enge Kooperation verschiedener Forschungsgebiete voran. Andererseits setzen sie sich für die vertikale Vernetzung, also für das Einbringen der Forschungsergebnisse in die Gesundheits­versorgung der Bürger ein." Einhäupl betonte zudem den volkswirtschaftlichen Aspekt einer guten Gesundheitsforschung: "Wo heute Forschung ist, ist morgen Wirtschaft."

Abendessen

Das Erdgeschoss des Hauses der Commerzbank bot im Anschluss an die Vorträge ein angenehmes Ambiente, um bei einem Abendessen die Gespräche zwischen Forschern und Vertretern aus Politik und Ministerien fortzusetzen. © TMF e.V.

Um die bisher aufgebauten Strukturen fortführen und ausbauen zu können, muss aus Sicht der Forscher die Förderung vernetzter Strukturen ein zentrales Anliegen aller Forschungs- und Forschungs­förder­institutionen sein. Dies betonte Professor Dr. Wolfgang H. Oertel, Sprecher des Kompetenznetzes Parkinson, in seinem Referat. Als Beispiele für forschungsfreundliche gesetzliche Rahmenbedingungen nannte er die Weiterentwicklung des Arznei­mittel­gesetzes sowie eine Verbesserung des Fall­pauschalen­gesetzes; bei letzterem müssten die besonderen Leistungen der Universitätskliniken angemessen vergütet werden.

Auch aus internationaler Sicht sind die Kompetenznetze gut aufgestellt. Professor Dr. Stefaan van Gool, Vorsitzender des internationalen Beirats des Kompetenznetzes Pädiatrische Onkologie und Hämatologie, konnte berichten, dass der Erfolg interdisziplinärer Kooperation in großen Verbundprojekten beispielsweise durch die Einbindung der Kompetenznetze in europäische Forschungsprojekte dokumentiert wird.

Aus der Perspektive der Industrie stellen die Kompetenznetze in der Medizin einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung dar. Sie leisten einen Beitrag dazu, den Standort Deutschland zu sichern, so Dr. Erich R. Reinhardt, Vorstandsmitglied der Siemens AG und Vorsitzender des Bereichsvorstandes von Siemens Medical Solutions.

Die Veranstaltung wurde - besonders auch von den anwesenden Mitgliedern des Bundestages - als sehr erfolgreich gewertet. Der aktuellen politischen Situation zum Trotz war der Abend sehr gut besucht. Dies zeigt, dass das Thema und die Anliegen der Kompetenznetze in der Medizin auf großes Interesse stoßen und für sehr wichtig erachtet werden.

Fölsch et al

Die Kompetenznetze in der Medizin stellten sich unter dem Motto "Den Herausforderungen der Gesundheitsforschung begegnen" dar. V.l.n.r.: Prof. Dr. U.R. Fölsch, Prof. Dr. K.M. Einhäupl, Prof. Dr. W. Oertel, Prof. Dr. St. van Gool, Prof. Dr. E. Reinhardt. © TMF e.V.

Ulrich Kasparick

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Ulrich Kasparick, richtete ein Grußwort an die Teilnehmer der Veranstaltung. © TMF e.V.

Prof. Dr. K.M. Einhäupl

Prof. Dr. K.M. Einhäupl, Vorsitzender des Wissenschaftsrates und Sprecher des Kompetenznetzes Schlaganfall skizzierte die Herausforderungen der Gesundheitsforschung. © TMF e.V.

Prof. Dr. W. Oertel

Mit großem Engagement präsentierte Prof. Dr. W. Oertel, Sprecher des Kompetenznetzes Parkinson, aktuelle Forschungsergebnisse aus den Kompetenznetzen. © TMF e.V.

Prof. Dr. St. van Gool

Auch aus internationaler Sicht wird die Leistung der Kompetenznetze sehr positiv betrachtet, wie Prof. Dr. St. van Gool anschaulich darstellte. Prof. van Gool ist der Vorsitzende des internationalen Beirats des Kompetenznetzes Pädiatrische Onkologie und Hämatologie. © TMF e.V.

Dr. Erich Reinhardt

Der Vorstandsvorsitzende von Siemens Medical Solutions, Dr. Erich Reinhardt, betonte die Bedeutung von Netzwerken für den Forschungsstandort Deutschland und bezeichnete die Kompetenznetze als einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung. © TMF e.V.

Staatssekratär Kasparick und Prof. Fölsch

Staatssekratär Kasparick und Prof. Fölsch im Gespräch. © TMF e.V.

Fölsch

Begrüßung durch den Sprecher aller Kompetenznetze in der Medizin, Prof. Dr. U.R. Fölsch. © TMF e.V.

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