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Wir trauern um Insa Bruns (1960 - 2018)

Gemeinsamer Nachruf des KKS-Netzwerks und mehrerer Partnerverbände

Am 21. Januar 2018 ist Insa Bruns nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. Wir sind bestürzt und fassungslos, so plötzlich eine geschätzte Kollegin zu verlieren, die vor wenigen Wochen noch voller Tatkraft war. Für ihre Kompetenz und ihr unermüdliches Engagement haben wir sie alle bewundert. Vielen von uns ist sie über die Jahre auch eine persönliche Freundin geworden.

Insa Bruns

Insa Bruns (1960 - 2018). © TMF e.V.

Nach dem Diplom-Studium der Biologie in Bielefeld arbeitete Insa Bruns zunächst von 1987 bis 1999 in der klinischen Forschung bei Glaxo, später Glaxo Wellcome. Sie wechselte dann zum Verband der forschenden Pharma-Unternehmen e.V. (vfa), wo sie mehrere Jahre im Referat Forschung und Entwicklung tätig war. 2001 betreute sie dort eine Studie der Boston Consulting Group, in der wichtige Empfehlungen zur Stärkung des Studienstandortes Deutschland herausgearbeitet wurden.

Ab 2004 baute Insa Bruns die Geschäftsstelle des Netzwerks der Koordinierungszentren für Klinische Studien (KKS-Netzwerk) in Köln auf, die sie seither leitete. Über lange Jahre war sie die treibende Kraft bei den Aktivitäten des KKS-Netzwerks, mit dem Ziel, die akademische klinische Forschung zu unterstützen und voranzubringen. Sie hat die Zusammenarbeit der universitären Studienzentren koordiniert und das KKS-Netzwerk nach außen vertreten, insbesondere gegenüber Forschungsförderern, Fachgesellschaften, Ethikkommissionen und Behörden.

Beim nachhaltigen Aufbau des europäischen ECRIN-Netzwerks, das die Umsetzung von europaweiten klinischen Studien unterstützt, war sie von Anbeginn beteiligt und trug dazu bei, dessen Vertretung in Deutschland zu etablieren. Zudem hat sie sich beim fachlichen Austausch in den Gremien und Veranstaltungen zahlreicher Partnerorganisationen aktiv engagiert. Intensiv hat sich Insa Bruns an den Diskussionen in der TMF – Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. als übergreifende Querschnittseinrichtung beteiligt und dabei insbesondere die Arbeitsgruppe Management klinischer Studien von Beginn an mitgeprägt, die seit einigen Jahren nun auch gemeinsam von TMF und KKS-Netzwerk betrieben wird. Auch hier wurde sie für ihre Sachkenntnis und Beharrlichkeit im gemeinsamen Bestreben, qualitativ hochwertige medizinische Forschung zu unterstützen, allseits geschätzt.

Eine der wichtigsten Aufgaben von Insa Bruns war die Verfassung und Koordination von Stellungnahmen zu deutschen und europäischen Gesetzesvorhaben. So setzte sie sich in den letzten Jahren intensiv für die Verbesserung der gesetzlichen Regelungen im Zusammenhang mit dem Thema Strahlenschutz in der medizinischen Forschung ein. Dabei hatte sie stets das Ziel vor Augen, die Rahmenbedingungen für klinische Studien – insbesondere aus dem akademischen Bereich – im Sinne der Patienten und der wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung zu verbessern. In diesem Zusammenhang initiierte Insa Bruns auch den Umzug der Geschäftsstelle nach Berlin, wo sie zur Bündelung der Kräfte eine enge Zusammenarbeit mit dem Medizinischen Fakultätentag (MFT) und dem Verband der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) aufbaute.

Ihre Kompetenz wurde so geschätzt, dass sie in viele Arbeitsgruppen zum Thema klinische Forschung berufen wurde, z.B. auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in die Arbeitsgruppe „Infrastrukturen in den Lebenswissenschaften“ des Forums Gesundheitsforschung, wo Insa Bruns bis zu ihrer Erkrankung aktiv mitwirkte. Sie war auch Mitglied der deutschen Delegation in der Arbeitsgruppe, die das „OECD Council Recommendation on the Governance of Clinical Trials“ verfasst hat.

Darüber hinaus hat Insa Bruns die Kooperation des KKS-Netzwerks mit Industrieverbänden, wie dem vfa und dem Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) intensiviert, zum Beispiel mit gemeinsamen Projekten zur Kostenkalkulation und Mustervertragsklauseln für klinische Studien.

Insa Bruns hat sich um die Belange der klinischen Forschung sehr verdient gemacht.

Auch neben ihrer engagierten Arbeit hat Insa Bruns das Leben geliebt, ist gerne gereist und war interessiert an bildender Kunst und Literatur. Sehr beeindruckt hat uns, wie sie ihr großes Familien- und Freundesnetzwerk immer gepflegt und ein gastfreundliches Haus geführt hat.

Wir sind bestürzt und traurig über den viel zu frühen Tod von Insa Bruns. Sie wird uns allen fehlen.

Unsere Gedanken sind bei ihrer Familie.

 

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