GMDS 2008 zeigt Berührungspunkte zwischen Medizintechnik, Medizininformatik und Biometrie

Das Haus der Wirtschaft in Stuttgart war Tagungsort der GMDS 2008. © TMF e.V.
Mit der immer rascheren Entwicklung der Genotypisierung steigt auch die Notwendigkeit, Daten zwischen Versorgung und Forschung auszutauschen. Nur so können genügend viele klinische Daten analysiert werden, um die Genotypisierungsdaten sinnvoll interpretieren zu können. Dies betonte Isaac S. Kohane (Boston/USA) in seiner Key Note-Lecture 'Instrumenting the Healthcare Enterprise for Discovery Research' zum Auftakt der diesjährigen GMDS-Jahrestagung, die vom 15. bis 19. September 2008 in Stuttgart stattfand.

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"Auch darüber hinaus setzten sich erfreulich viele methodische und infrastrukturelle Beiträge mit Fragen der medizinischen Forschung auseinander", berichtet Sebastian C. Semler, wissenschaftlicher Geschäftsführer der TMF, von der Tagung. Die Tagungsleitung lag in diesem Jahr bei Dr. Iris Zöllner (Landesgesundheitsamt Stuttgart) und Prof. Dr. Rüdiger Klar (Universitätsklinikum Freiburg). Der Einladung nach Stuttgart waren rund 600 Teilnehmer gefolgt.

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Dem Leitthema, bei dem es darum ging, Medizintechnik, Medizininformatik und Biometrie zueinander zu bringen und Berührungspunkte aufzuzeigen, waren zahlreiche Sessions und Vorträge gewidmet. Insgesamt lag der Schwerpunkt des umfangreichen Programms insbesondere im Bereich Medizinische Informatik. Darin spiegelte sich auch die diesjährige Kooperation der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS) als Veranstalter mit der Gesellschaft für Informatik (GI), die laut GMDS-Präsidium in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden und 2012 in einer gemeinsamen Fachtagung in Braunschweig kulminieren soll.

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Das Programm bot auch Einblicke in den Stand relativ junger Standardisierungs-Bemühungen wie openEHR und LOINC. Mit einem philosophisch-ironischen Vortrag von Prof. Dr. Gunter Dueck, Mathematiker bei IBM Deutschland GmbH in Heidelberg, einer der Vordenker bei IBM und Mit-Herausgeber sowie Autor von Informatik-Spektrum, fand das Hauptprogramm seinen Abschluss.
Aus TMF-Projekten wurde in drei Beiträgen berichtet:
- Pommerening K, Sax U, Müller T, Speer R, Ganslandt T, Drepper J, Semler SC:
Rechtliche Rahmenbedingungen für die Telematik-Infrastruktur medizinischer Forschungsnetze
Abstractband: Seite 466-468
<Online-Publikation bei egms> - Kuchinke W, Ohmann C, Semler SC:
CDISC für die Standard basierte elektronische Archivierung klinischer Studien
Abstractband: Seite 344-346
<Online-Publikation bei egms> - Engel C, Apermann R, Bösel R, Meisner C:
Koordobas - eine Studiensoftware für wissenschaftsgetriebene Studien
Abstractband: Seite 124-125
<Online-Publikation bei egms>
Weitere drei Beiträge setzten sich mit TMF-verwandten Themen auseinander:
- Rakebrandt F, Sax U, Rienhoff O:
Biomaterialverwaltung in EDC-Systemen
Abstractband: Seite 478-480
<Online-Publikation bei egms> - Helbing K, Sax U:
Datenschutzkonforme Umsetzung einer ePA für die Nutzung patientenbezogener Studiendaten in der Versorgung
Abstractband: Seite 218-220
<Online-Publikation bei egms> - Rüth R, Michel-Mackofen A, Kozelj M, Thun S, Semler SC, Röhrig R:
Semantische Interoperabilität von Medizingeräten und IT: Erfahrungen beim Einsatz von LOINC von der Quelle (Medizingerät) bis zur MÜndung (klinischer Arbeitsplatz)
Abstractband: Seite 500-502
<Online-Publikation bei egms> - F. Dickmann, F. Viezens, U. Sax:
Grid Computing und die Zukunft der IT im Gesundheitswesen
<Online-Publikation bei egms> - B. Hamer, U. Sax:
Konsequenzen der personalisierten Medizin für das IT-Management im Gesundheitswesen
<Online-Publikation bei egms>
Die TMF veranstaltete darüber hinaus Tutorials zu zweien ihrer Produkte:
- Leitlinien-Portal
Referent: Dr. Wolfgang Höhne - Patienteneinwilligungs-Online-Wizard
Referent: Dr. Rainer Röhrig
Einen Überblick zum aktuellen Stand der praktischen Anwendung und konzeptuellen Beschäftigung mit LOINC in Deutschland vermittelte der LOINC-Workshop, der gemeinsam von der LOINC User Group, von HL7 Deutschland, DIMDI, TMF e.V., der AG Klinische Arbeitsplatzsysteme (AG KAS, GMDS) und der PG Standardisierte Terminologien in der Medizin (STM, GMDS) veranstaltet wurde.
Unter der Überschrift 'LOINC - Standortbestimmung und Perspektiven' wurden Projekte zur Implementierung von LOINC in der Routine vorgestellt. Ziel des Workshops war es, anschließend neue Perspektiven, also mögliche Projekte und Kooperationsideen zwischen Kliniken, Wissenschaftlern und der Industrie zu entwickeln.
Unter reger Beteiligung auch der Industrie aus den Bereichen KIS/Patientenakten, Labor-EDV und Medizintechnik wurde - auch unter Beteiligung der AG Labordatenverarbeitung der GMDS - ein gemeinsames Vorgehen vereinbart, um die Nutzung des LOINC-Standards aktiv voranzubringen.

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In seiner Key-Note-Lecture betonte Isaac S. Kohane (Boston/USA) die Notwendigkeit, Daten zwischen Forschung und Versorgung auszutauschen und stellte den pragmatischen US-amerikanischen Ansatz dar. © TMF e.V.

Workshop zum Labordatenstandard LOINC - die Referenten v.l.n.r.: Dr. Rainer Röhrig (Gießen), Dr. Klaus Richter (Dorner Health IT Solutions, Mülheim), Andreas Kassner (Berlin), Petra Duhm-Harbeck (Kiel), Simon Schmitt (Heidelberg) und Sebastian C. Semler (Berlin). © TMF e.V.
Downloads
Vortragsfolien
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01 Semler - Einführung und Übersicht | 337.18 KB |
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02 Duhm-Harbeck - LOINC in der Labordatenübermittlung am UK SH, Campus Kiel | 250.59 KB |
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03 Röhrig - LOINC in der Anästesiologie im Universitätsklinikum Gießen | 828.01 KB |
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05 Kassner - LOINC im VHitG-Arztbrief | 671.52 KB |
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06 Richter - Dorner und LOINC: Diskussion und Statements | 336.19 KB |