BMBF-Richtlinie: Förderung von Projekten zum Thema „Interdisziplinäre Ansätze in der Neurowissenschaft des Schmerzes im Rahmen des ERA-NET NEURON“
Das BMBF hat eine Förderrichtlinie veröffentlicht, deren Ziel es ist, das Verständnis neurowissenschaftlicher Aspekte des Schmerzes durch interdisziplinäre Ansätze zu verbessern. Auf dieser Basis können das Behandlungsrepertoire erfolgversprechender therapeutischer Ansätze erweitert, die Diagnosemöglichkeiten präzisiert und die Prävention verbessert werden. Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit im Verbund zu einer besseren internationalen und interdisziplinären Vernetzung der deutschen Forschungsgruppen führen.
Die menschliche Gesundheit zu verbessern, zu erhalten und im Krankheitsfall wiederherzustellen, sind weltweite Anliegen von höchster Priorität. Weltweit leiden schätzungsweise 20 Prozent der Bevölkerung an chronischen Schmerzen. Chronische Schmerzen sind anhaltende oder wiederkehrende Schmerzen, die länger als drei Monate andauern, unabhängig von ihrer Ursache. Sie haben weitreichende negative Auswirkungen auf die Betroffenen, ihr soziales Umfeld und die Gesellschaft. Sie können unter anderem zu einer verminderten Lebensqualität beitragen und die Fähigkeit einschränken, Aktivitäten des täglichen Lebens sowie berufliche Aufgaben auszuführen. Chronische Schmerzen verursachen zudem erhebliche Kosten im Gesundheitssystem. Daher ist die Gesundheitsforschung im Bereich der chronischen Schmerzen von entscheidender Bedeutung.
Trotz der hohen Prävalenz sind die Mechanismen, die chronische Schmerzen verursachen und aufrechterhalten, noch immer nicht ausreichend erforscht. Dies trägt dazu bei, dass chronische Schmerzen häufig nicht adäquat diagnostiziert und behandelt werden. Schmerz ist ein hochkomplexes und subjektives Empfinden, das nur verstanden werden kann, wenn das dynamische Zusammenspiel von biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren berücksichtigt wird. Aufgrund der vielfältigen Mechanismen, die an der Entstehung chronischer Schmerzen beteiligt sind, einschließlich psychosozialer Faktoren und Mechanismen des peripheren und des zentralen Nervensystems, sind interdisziplinäre Forschungsansätze unabdingbar.
Das „Netzwerk Europäischer Forschungsförderung für Neurowissenschaften“ (NEURON) wurde im Rahmen des ERA-NET-Programms der Europäischen Kommission eingerichtet. Ziel des ERA-NET NEURON ist es, die Forschungsanstrengungen und Förderprogramme seiner Partnerländer/-regionen im Bereich der psychischen und neurologischen Störungen sowie der Erkrankungen der Sinnessysteme zu koordinieren und zu optimieren.
Quelle: BMBF
Beiträge zur Mitgliedschaft in der Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung (TMF e. V., siehe "Mitglied werden") sind im Rahmen dieser Förderrichtlinien zuwendungsfähig, wenn die TMF-Mitgliedschaft dem Projektfortschritt und damit der Zielerreichung dieses Projekts dient.
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