Cloud-Dienste für die Sekundärnutzung medizinischer Routinedaten in Wirtschaft und Forschung
Im Rahmen des cloud4health Projektvorhabens wurde eine Infrastruktur für die Sekundärnutzung klinischer Daten entwickelt, die nicht nur erstmalig unstrukturierte Daten wie Arztbriefe oder OP-Berichte einbezieht, sondern diese mit bereits strukturiert vorliegenden Daten zusammenführt und anschließenden Data Mining Prozessen zu Auswertungszwecken zugänglich macht.
Eine bessere Behandlungsqualität, mehr Sicherheit für die Patienten und Kostensenkungen im Gesundheitswesen – waren die Ziele des vom Bundesministerium für Wirtschaft (BMWi) geförderten Projektes cloud4health, das 2011 bewilligt wurde und mit einem Kick-off Meeting Ende 2011 seine Arbeit aufgenommen hatte. Die TMF war Projektpartner und hat als unabhängige Non-Profit-Organisation Konzepte für ein hohes Schutzniveau der sensiblen medizinischen Daten entwickelt und deren Umsetzung unterstützt. Cloud Computing ermöglicht eine flexible und skalierbare Nutzung von Ressourcen wie Rechenleistung, Datenspeicherung und Anwendungen über das Intra- bzw. Internet. Auf Basis dieser Technologie sollten im Rahmen des cloud4health-Projektes Lösungen entwickelt werden, mit denen große Mengen anonymisierter oder pseudonymisierter und zumeist unstrukturierter Behandlungsdaten zur Beantwortung vielfältiger medizinischer Fragen ausgewertet werden können.
Die Technologie sollte im Projekt anhand ausgewählter Anwendungen erprobt werden, bei denen es um die Folgen von Hüftgelenksoperationen, die Plausibilität und Wirtschaftlichkeit medizinischer Behandlungen und um das frühzeitige Erkennen unerwünschter Nebenwirkungen neuer Medikamente geht.
Dabei sollte die Expertise der TMF im Bereich des Datenschutzes sowohl in das technisch-organisatorische als auch in das wirtschaftliche Konzept für »TrustedServices« einfließen, also die vertrauenswürdigen elektronischen Dienste, die die hoch sichere Verarbeitung von Gesundheitsdaten in Cloud-Strukturen unterstützen sollen.
Mit der pilothaften Umsetzung einer Trusted-Cloud-Infrastruktur für die Verarbeitung sensibler Gesundheitsdaten für Forschung und Qualitätssicherung in Abstimmung mit allen zuständigen Datenschutzbeauftragten konnte ein wichtiger Meilenstein für das Cloud-Computing in Deutschland erreicht werden. Eine wichtiges Nebenergebnis ist die im Projekt erfolgreich demonstrierte halbautomatisierte Anonymisierung unstrukturierter medizinischer Texte.
D046-01 cloud4health
Förderer: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
Projektzeitraum: 2011 - 2014
Budget:
Gesamtbudget: 2.800.00 €
TMF-Anteil: 501.984 €
Projektleitung:
Dr. Philipp Daumke
Averbis GmbH
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