News

TMF-Jahresbericht 2022: Erfolg­rei­che Arbeit trotz schwieriger Um­stän­de

Aufbau großer Infrastrukturen und der Dialog zwischen Forschung und Politik stehen im Mittelpunkt

Das Cover des TMF-Jahresberichts 2022

Der TMF-Jahresbericht 2022. © Mockup designed by anthonyboyd / Freepik

Der TMF-Jahresbericht 2022 ist erschienen. Auf knapp 100 Seiten berichtet er über die Highlights aus Projekten, Arbeitsgruppen und Veranstaltungen des Jahres 2022 und gibt Einblicke in die Arbeitsfelder der TMF.

Das Jahr 2022 war von zahlreichen Krisen geprägt, darunter der Ukrainekrieg, steigende Energiepreise, der Klimawandel und die anhaltenden Auswirkungen der Corona-Pandemie. Auch die Arbeit der TMF war von diesen Herausforderungen betroffen, und viele Veranstaltungen und Treffen mussten weiterhin digital stattfinden. Dennoch konnten alle Projekte, die von der TMF gesteuert oder an denen sie aktiv beteiligt war, trotz dieser Einschränkungen erfolgreich fortgeführt werden.

Medizininformatik-Initiative launcht Forschungs­daten­portal Gesundheit

Ein wichtiger Meilenstein für die TMF war die Fortführung der Medizininformatik-Initiative (MII), die im Januar 2022 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung verkündet wurde. Die kommende Förderphase von 2023 bis 2026 konzentriert sich auf die Vernetzung der MII mit nationalen Initiativen wie dem Netzwerk Universitätsmedizin (NUM), der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) und den Aktivitäten des Arbeitskreises Medizinischer Ethikkommissionen. Die Datenintegrationszentren der MII an universitätsmedizinischen Standorten werden ab 2023 in das NUM integriert, was ihnen eine langfristige Perspektive bietet. Im Oktober 2022 wurden die Erfolge der MII auf einem Symposium präsentiert, bei dem auch das Forschungsdatenportal Gesundheit vorgestellt wurde. Ab 2023 sollen darüber vielfältige medizinische Daten für die Forschung bereitgestellt werden.

Forschungs­infrastruktur für Allgemein­medizin

In Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung für Allgemeinmedizin und Familienmedizin konnte die TMF die Initiative Deutscher Forschungspraxennetze (DESAM-ForNet) weiter vorantreiben. DESAM-ForNet baut eine wettbewerbsfähige Forschungsinfrastruktur im Bereich der Allgemeinmedizin auf. Auf dem Zukunftssymposium im November 2022 wurden die Herausforderungen in Bezug auf Digitalisierung und Sekundärdatennutzung in diesem Bereich diskutiert.

Genomische Medizin voranbringen

Seit Oktober 2021 koordiniert die TMF das bedeutende Infrastrukturprojekt genomDE, das ihr bisheriges Portfolio hervorragend ergänzt. genomDE ist eine vom Bundesministerium für Gesundheit geförderte Initiative zur breiteren Nutzung von ganz-genomischen Daten in der Regelversorgung in Deutschland. Das 1. genomDE-Symposium im Juli 2022 brachte bedeutende Akteure in diesem Bereich zu einem interdisziplinären Diskurs zusammen.

Community vernetzen

Neben diesen Infrastrukturprojekten, die die TMF mit seinen Partnern koordiniert, fanden zahlreiche Kongresse, Workshops und Meetings unter organisatorischer Leitung oder Beteiligung der TMF statt. Hier sind die Registertage, das Nationale Digital Health Symposium, das Biobanken-Symposium sowie der TMF-Jahreskongress besonders hervorzuheben. 

Gutachten zur Ausgestaltung der Forschungs­daten­infra­strukturen

Die TMF hat sich 2022 auch im Rahmen mehrerer Gutachten an der konzeptionellen Ausgestaltung der Forschungsdateninfrastrukturen in Deutschland beteiligt. So wurden für das BMG zwei Gutachten zur Datenverknüpfung (Data Linkage) und zum Identifikationsmanagement in der medizinischen Forschung erstellt. Die TMF-Schriftenreihe wiederum konnte mit einem Gutachten zu aktuellen datenschutzrechtlichen Aspekten fortgesetzt werden.

Fachliche und politische Debatte gestalten

Die Beteiligung der TMF an der fachlichen und politischen Debatte zu Themen der vernetzten medizinischen Forschung wird auch in Zukunft wichtig sein. Dies gilt auf nationaler ebenso wie auf internationaler Ebene - nicht zuletzt angesichts der Vorstellung des Entwurfs eines Europäischen Gesundheitsdatenraums (EHDS) durch die EU-Kommission.