Pressemitteilung

Infektions­krankheiten aus der Tier­welt vermeiden und bekämpfen – Forscher bündeln Aktivitäten und Information

Nationale Forschungs­plattform für Zoonosen startet

Prof. Stephan Ludwig

Prof. Stephan Ludwig (Universität Münster) präsentierte gemeinsam mit Prof. Martin Groschup (Friedrich-Löffler-Institut, Greifswald) und Sebastian C. Semler (TMF, Berlin) die neue Nationale Forschungsplattform für Zoonosen, die ab 01. Januar 2009 starten wird. © TMF e.V.

Auf Initiative und mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) nimmt die „Nationale Forschungs­plattform für Zoonosen“ nun ihre Arbeit auf. Sie wird die Forschungsaktivitäten zu Infektions­krankheiten zusammenführen, bei denen die Erreger zwischen Tier und Mensch übertragen werden – so genannte Zoonosen.

Zwei Drittel der Krankheitserreger, die Menschen krank machen können, werden vom Tier zum Menschen weitergegeben. Unter anderem begünstigen heute die schnellen Reise- und Transportmöglichkeiten eine rasche Ausbreitung von Epidemien – beispielsweise Vogelgrippe oder SARS. „Um drohende Gefahren frühzeitig zu erkennen, einschätzen und bekämpfen zu können, ist Forschung und enge Zusammenarbeit von Veterinär- und Humanmedizin unerlässlich“. Im Rahmen des Workshops „Zoonosen-Forschung“ am 13. und 14. Oktober 2008 in Berlin betonte dies Dr. Gabriele Hausdorf aus dem BMBF, das die Zoonosen-Plattform zunächst für drei Jahre fördert. Gemeinsam betreiben die Telematikplattform für Medizinische Forschungsnetze e.V. (TMF), die Universität Münster und das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) die Zoonosen-Plattform.

Die künftige Geschäftsstelle wird drei Standorte haben: Berlin, Münster und die Insel Riems. „Mit dieser verteilten Struktur greifen wir den Auftrag auf, Universitäten und Bundesinstitute einzubinden und die Human- wie die Veterinärmedizin gleichermaßen zu beteiligen“, erläuterte Sebastian C. Semler, wissenschaftlicher Geschäftsführer der TMF. An der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster ist Professor Dr. Stephan Ludwig vom Institut für Molekulare Virologie (IMV) für die Aktivitäten der Plattform verantwortlich, am FLI, Hauptsitz Insel Riems, ist Professor Dr. Martin H. Groschup der Ansprechpartner.

 

Informations- und Servicenetzwerk

"Die Zoonosen-Plattform ist eine Struktur, die helfen wird, nachhaltig die Zoonosen-Forschung in Deutschland zu bündeln und voran zu treiben", ist Stephan Ludwig überzeugt. Als Informations- und Servicenetzwerk für alle Forschungsgruppen und -institutionen, die in Deutschland im Bereich der zoonotischen Infektionskrankheiten aktiv sind, wird die Zoonosen-Plattform auch internationale Kooperationen weiter ausbauen und als zentrale Informationsstelle für die Öffentlichkeit dienen.

„Die Plattform wird von der Mitarbeit und Beteiligung der Wissenschaft leben.“ Mit diesen Worten forderte BMBF-Vertreterin Gabriele Hausdorf die Forscher auf, das neue Instrument zu nutzen und mit Leben zu füllen. Die Plattform wird künftig auch die jährlichen Workshops „Zoonosen-Forschung“ ausrichten. Diese sollen als zentrale wissenschaftliche Veranstaltung den regelmäßigen Austausch über Fortschritte und Probleme der Forschung zu zoonotischen Erregern und Erkrankungen befördern und intensivieren. Die Tradition der Workshops von 2007 und 2008 wird damit im kommenden Jahr fortgesetzt.

 

Ansprechpartner für die Zoonosen-Plattform:

Sebastian C. Semler
Geschäftsstelle TMF e.V.
Telefon: 030 – 31 01 19 50
Fax: 030 – 31 01 19 99
E-Mail

Prof. Dr. Stephan Ludwig
Institut für Molekulare Virologie (IMV)
Westfälische-Wilhems-Universität Münster
Telefon: 02 51 – 8 35 77 91
Fax: 0251 – 8 35 77 93
E-Mail

Prof. Dr. Martin H. Groschup
Friedrich-Loeffler-Institut
Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit
Telefon: 03 83 51 –  71 63
Fax: 03 83 51 – 71 91
E-Mail


Pressekontakt:

Antje Schütt, Telefon: 030 – 31 01 19 56
Beate Achilles, Telefon: 030 – 31 01 19 51 
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