German e-Science Conference 2007 (GES2007)

Vom 02.-04.05.2007 fand im Kongresshaus von Baden-Baden die erste German e-Science Konferenz (GES 2007) statt. Veranstalter waren die Helmholtz-Gesellschaft, die Max-Planck-Gesellschaft und die Hochschul­rektoren­konferenz (HRK) sowie das Forschungszentrum Karlsruhe GmbH als lokaler Organisator mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und verschiedener Firmen.

Bei bestem Wetter hatten die Teilnehmer im schönen Baden-Baden in idealer Umgebung vielfältige Gelegenheit, sich zu einem vielfältigen Programm auszutauschen. Die thematischen Schwerpunkte, die sich in parallelen Vortragsreihen widerspiegelten und von renommierten guten Keynote-Speakern eingeführt wurden, korrespondierten zu aktuellen Förder­schwer­punkten des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

1. Grid-Computing in der Forschung
2. Wissensvernetzung und Semantic Mining (Ontologien, Analysen vorhandenen Wissens und vorhandender Daten-Repositories)
3. die Initiative Open Access zur kostenfreien und dauerhaften Verfügbarmachung wissenschaftlicher Literatur und wissenschaftlicher Materialien im Internet
4. e-Learning

Innerhalb des Themen­schwer­punkts Grid-Computing stellten alle Beteiligten der BMBF-geförderten deutschen D-Grid-Initiative aktuelle Entwicklungen und Beispiele aus den unterschiedlichsten Anwendungs­gebieten vor.

Das MediGRID-Projekt, an dem die TMF koordinierend beteiligt ist und das die Etablierung von Grid-basierten eScience-Infrastrukturen für die medizinische Forschung pilotiert, wurde durch zwei Präsentationen vertreten:

1. Dr. T. Steinke (ZIB, Berlin): „Medical Image Processing in MediGRID“
2. M. Hartung (IZBI, Leipzig): „A Grid Middleware for Ontology Access"

Zusätzlich zum Vortragsprogramm konnte man sich auf der Poster-Ausstellung und an den Informationsständen aller D-Grid-Projekte informieren. 

Der eigentlichen Konferenz vorgeschaltet waren drei hoch interessante Workshops zu folgenden Themen:

1. GRID & Langzeitarchivierung (LZA)
2. Accounting & Billing für Grid-Computing
3. Grid-Workflows

Der vom Kompetenznetzwerk Langzeitarchivierung 'nestor' ausgerichtete Workshop "Digitale Langzeitarchivierung und Grid: Gemeinsam sind wir stärker?" versuchte in seinem Programm die Frage zu beleuchten, inwieweit Technologien und Strategien aus dem Bereich Grid-Computing Synergien bieten zu den großen Herausforderungen der digitalen Langzeitarchivierung (dLZA) im Bereich der Wissenschaften und des Bibliothekswesens.

Im vom Regionalen Rechenzentrum Niedersachsen (RRZN) innerhalb der D-Grid-Initiative organisierten Workshop "Accounting and Billing for Grid-Computing" wurden die Anforderungen an Grids und der Stand der Entwicklungen aus unterschiedlichen Anwendungs­bereichen diskutiert. Aus dem MediGrid-Verbund kamen zwei Beiträge hierzu:

1. Prof. Dr. U. Sax (Univ. Göttingen): "Requirements to Accounting and Billing within MediGRID and Services@MediGRID"
2. J. Falkner (Fraunhofer IAO Stuttgart): "The D-Grid Billing Framework"

Zum Abschluß des Workshops diskutierten Dr. Helmut Löwe (BMBF) und Prof. Dr. Wolfgang Gentzsch (D-Grid Koordinator) mit den Teilnehmern des Workshops und den Vortragenden - Prof. Dr. Gabriele von Voigt (RRZN Leibniz Universität Hannover), Stefan Wesner (High Performance Computing Center University Stuttgart), Prof. Dr. Ulrich Sax (Abteilung für Medizininformatik, Georg-August-Universität Göttingen), Prof. Dr. Jörn Altmann (Intl. University of Bruchsal und Seoul National University), Jürgen Falkner (Fraunhofer IAO Stuttgart) - die weiteren diesbezüglich notwendigen Entwicklung beim Aufbau der deutschen Grid-Infrastruktur.

Fazit: Die von rund 300 Teilnehmern besuchte GES 2007 war ein erster Versuch, ein übergreifendes Forum für die deutsche eScience-Community zu schaffen. In einem thematisch vielfältigen Programm nahm der Schwerpunkt Grid-Computing mit den Beiträgen aus der deutschen D-Grid-Initiative großen Raum ein. Um Vorteile und Möglichkeiten von e-Science jedoch stärker nach außen zu tragen, müssten durch eine Konferenz künftig vermehrt auch "Nicht-Insider", die nicht bereits in die derzeit durchgeführten Projekte involviert sind, adressiert werden. Über eine Fortführung der GES wird seitens der Ausrichter im Kreis der deutschen E-Science Initiative derzeit diskutiert.

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