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"Secondary Use" und "Rechtsfragen der vernetzten Gesundheits­forschung" auf der conhIT 2008

TMF-Themen im Rahmen des conhIT-Kongresses aufgegriffen

Dr. Christian Ohmann

Professor Dr. Christian Ohmann (KKS Düsseldorf) gab in seinem einführenden Vortrag einen Überblick über die Vorteile und den Nutzen von klinischen Informationssystemen für die patientenorientierte klinische Forschung. (© VHitG e.V.)

Mit der inhaltlichen Gestaltung zweier Vortragsveranstaltungen beteiligte sich die TMF am Kongress der diesjährigen conhIT, die vom 08. bis 10. April 2008 - und erstmals unter diesem Namen - Industrie-Messe, Kongress, Fort- und Weiterbildungs­angebote sowie Networking-Veranstaltungen für die Healthcare-IT-Branche bündelte.

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Träger der conhIT ist der Verband der Hersteller von IT-Lösungen im Gesundheitswesen (VHitG), der von 2005 bis 2007 die Industriemesse ITeG zunächst in Frankfurt, dann in Berlin ausgerichtet hatte.

Der conhIT-Kongress bot in der Messe Berlin - immer im Wechsel zur Industrie-Messe - verschiedene Vortragsveranstaltungen zum Einsatz von IT und Telematik im Gesundheitswesen. Dabei standen auch Anforderungen der Forschung im Fokus:

In Session 7 zum Thema "Secondary Use - Wiederverwendung von klinischen Daten aus der Patientenversorgung" am 09. April 2008 gab Professor Dr. Christian Ohmann (KKS Düsseldorf) einen Überblick über die Vorteile und den Nutzen von klinischen Informationssystemen für die patientenorientierte klinische Forschung, beispielsweise für die Rekrutierung von Patienten. Während Tim Jaeger (Hoffmann-La Roche) die künftige Bedeutung elektronischer Patientenakten in der medizinischen Forschung betonte, stellte Pierre-Yves Lastic (Sanofi-Aventis R&D) die Electronic Health Record Task Force der EFPIA vor. Detlev Corsepius (Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH) berichtete über die Sekundärnutzung klinischer Daten für das Krankenhausmanagement. In der abschließenden Podiumsdiskussion, an der neben den vier Referenten auch Sebastian C. Semler (TMF e.V.), der die Veranstaltung inhaltlich vorbereitet hatte, teilnahm, appellierten die Experten auch noch einmal an die Politik, die Nutzung von Daten aus der Patientenversorgung für die Forschung zum Nutzen des Patienten zu erleichtern.

Der letzte Kongress- und Messetag startete unter anderem mit einer Veranstaltung zu "Rechtsfragen der vernetzten Gesundheitsversorgung" (Session 14), die auch Fragen berührte, die von den Forschern unter dem Dach der TMF diskutiert werden. Unter Moderation von Sebastian C. Semler (TMF e.V.) berichtete Rechtsanwalt Dr. Ivo Geis, der 2007 zu diesem Themenfeld auch ein Rechtsgutachten für die TMF erstellt hat, über "Rechtsfragen der elektronischen Dokumentation und Archivierung medizinischer Dokumente".  Armin Gärtner, Sachverständiger für Medizintechnik und Telemedizin, referierte über "MPG und IT-Systeme, während Prof. Dr. Dr. Christian Dierks, der als Arzt und Rechtsanwalt ebenfalls 2007 für die TMF ein Rechtsgutachten erstellt hat, das Problemfeld aktueller datenschutzrechtlicher Aspekte der klinischen Patientenversorgung analysierte.

Zur conhIT waren insgesamt 2.500 Fachbesucher für durchschnittlich 1,8 Tage nach Berlin gekommen, um die verschiedenen Angebote – Industrie-Messe, Kongress- und Akademie sowie Networking – zu nutzen. Die Resonanz der Besucher war nach Aussagen der Veranstalter überwiegend positiv. Die nächste conhIT wird vom 21. bis 23. April 2009 wieder in der Messe Berlin stattfinden.

Dr. Ivo Geis

Rechtsanwalt Dr. Ivo Geis, der 2007 hierzu auch ein Rechtsgutachten für die TMF erstellt hatte, berichtete über "Rechtsfragen der elektronischen Dokumentation und Archivierung medizinischer Dokumente". (© VHitG e.V.)