Drittmittelprojekt

Modellhafte Erprobung von Vernetzungs­möglichkeiten von Biobanken deutscher Forschungs­verbünde

In der Pilotstudie wurde ein Konzept dafür entwickelt, wie Biobanken, die im Rahmen der Kompetenznetze in der Medizin und des Nationalen Genom­forschungs­netzes (NGFN) aufgebaut wurden, vernetzt und dadurch für eine Effektivitäts­steigerung in ihrer Nutzung vorbereitet werden können.

Abgeschlossenes Projekt
Genommedizin & Biobanken
Bundesministerium für Bildung und Forschung

Diese Pilotstudie ist ein gemeinsames Projekt des Helmholtz-Zentrums München (HMGU) unter Leitung von Prof. Dr. H.-Erich Wichmann und der TMF unter Leitung von Sebastian C. Semler. Das Projekt wurde im Zeitraum von Juli 2008 bis Januar 2009 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
 

Zielsetzung

Biobanken sind ein wichtiges Instrument für die klinische Forschung, die Epidemiologie und die Grundlagen­forschung, das zunehmend an Bedeutung gewinnt. Sie stellen Bioproben (Blut, Serum, Plasma, Urin, Gewebe, Zelllinien etc.) zusammen mit krankheits­relevanten Daten von Patienten/Probanden für die Scientific Community bereit. Da diese Materialien für viele Forschungs­fragestellungen in größerem Umfang und hoher Qualität benötigt werden, ist eine nationale und internationale Vernetzung vorhandener Bestände als Forschungsinfrastruktur dringend erforderlich.

In der Pilotstudie wurde ein Konzept dafür entwickelt, wie Biobanken, die im Rahmen der Kompetenznetze in der Medizin und des Nationalen Genom­forschungs­netzes (NGFN) aufgebaut wurden, vernetzt und dadurch für eine Effektivitäts­steigerung in ihrer Nutzung vorbereitet werden können. Dazu wurden die Gegebenheiten der Biobanken erfasst und Empfehlungen für die weitergehende Vernetzung im Sinne eines tragfähigen Konzepts abgeleitet werden.

Dieses Konzept wurde modellhaft zusammen mit einer Auswahl von geeigneten Biobanken entwickelt, technisch umgesetzt und erprobt und als deutscher Beitrag in die europäische Biobank­initiative Biobanking and Biomolecular Resources Research Infrastructure (BBMRI) integriert. Hierbei wurden existierende Qualitätskriterien der OECD und zu entwickelnde Qualitätskriterien des BBMRI berücksichtigt.
 

Vorgehensweise

Zur Erreichung dieses Ziels waren folgende Schritte vorgesehen, die in enger Abstimmung mit der Vorgehensweise von BBMRI erfolgten:

  • Vorgezogene Sammlung und Auswertung der BBMRI-Fragebögen ausgewählter Biobanken
  • Erstellung einer Übersichtsdatenbank aus 5-10 repräsentativen Biobanken über die vorhandenen Biomaterialien, die zu ihrer Gewinnung und Lagerung geltenden internen Regelwerke (SOPs) sowie die zur Berücksichtigung und Umsetzung der für Biobanken geltenden rechtlichen und ethischen Randbedingungen (z.B. Datenschutz­konzepte), welche im erforderlichen Detaillierungs­grad über das im Aufbau befindliche deutsche Biobanken-Register (TMF-Projekt) deutlich hinausgeht
  • Erarbeitung von Regeln für die Nutzung der Bioproben durch Interessenten
  • pilotmäßige Implementierung und technische Erprobung der IT-basierten weitergehenden Vernetzung
  • Festlegung eines möglichst einheitlichen, geregelten Verfahrens zu Proben- und/oder Analyse­anforderungen von extern
  • Integration des Konzeptes als deutschen Beitrag in die Netzstruktur von BBMRI

 

D019-01 Pilotstudie Biobanken

Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Projektzeitraum: 2008 - 2009
Budget:
Gesamtbudget: 293.015 €
TMF-Anteil: 144.009 €
Projektleitung:
Prof. Dr. H.-Erich Wichmann
Helmholtz-Zentrum München
Deutsches Forschungszentrum für 
Gesundheit und Umwelt (GmbH)
Tel.: 089 / 31 87 40 66
E-Mail

Sebastian C. Semler
TMF-Geschäftsstelle
Tel.: 030 / 220 02 47 10
E-Mail