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Kompetenznetze in der Medizin erfolgreich evaluiert

Vernetzte Forschung Erfolgsgarant für verbesserte Therapien und Diagnosen - Zentrale Datenbestände auf Basis generischer Konzepte sind übergeordnetes Qualitätsmerkmal

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"Die Eignung des Förderinstruments „Kompetenznetze in der Medizin“ für die Vernetzung in der Gesundheitsforschungsowie die damit verbundene Zielsetzung der verbesserten Translation hat sich in der Evaluation bestätigt." Zu diesem Ergebnis kommt die Dr. Thielbeer Consulting in ihrer Evaluation, die sie im Auftrag des BMBF im Jahr 2012 durchgeführt hat. Diese Förderung habe einen Kulturwandel in der horizontalen und vertikalen Zusammenarbeit in Forschung und Versorgung bewirkt. In der Evaluation wird auch die übergreifende Zusammenarbeit der Netzwerke in der TMF betrachtet. So werden die auf der Grundlage geeigneter IT-Konzepte generierten zentralen Datenbestände als "übergeordnetes Qualitätsmerkmal der Kompetenznetze" hervorgehoben.

Kompetenznetze in der Medizin

Das BMBF hatte seit 1999 insgesamt 21 Kompetenznetze in der Medizin initiiert und gefördert. 16 Netzwerke der ersten drei Fördergenerationen, für die die förderung bereits ausgelaufen ist oder bald ausläuft, wurden in die Evaluation einbezogen. Wie der Projektträger Gesundheitsforschung für das BMBF am 30.01.2013 mitteilte, habe die Evaluation gezeigt, dass mit den Kompetenznetzen in der Medizin die früher zerstreuten Kapazitäten, Kompetenzen und Infrastrukturen gebündelt und die Zersplitterung der medizinischen Forschungslandschaft überwunden werden können. Daran beteiligt seien Universitäten, (Universitäts-)kliniken, stationäre und ambulante Versorgungseinrichtungen, Patientenorganisationen und Unternehmen.

Die Bündelung von Kapazitäten und Kompetenzen ermögliche die Bearbeitung neuer Themenstellungen, die über die Expertise einzelner Institutionen hinausgehe. Über multizentrische Ansätze würden zudem ausreichend hohe Fallzahlen in der Patientenrekrutierung zur Generierung valider Daten für die klinische und Versorgungsforschung ermöglicht.

Die erhöhte Sichtbarkeit verbessere die Chancen bei der Antragstellung im internationalen Kontext, wie zahlreiche Beispiele zeigten. Von den Kompetenznetzen seien wesentliche Forschungsinfrastrukturen für die deutsche Gesundheitsforschung (Biomaterialbanken, klinische und epidemiologische Register) auf- und ausgebaut worden. Dies habe die standortübergreifende Bearbeitung von Forschungsfragestellungen ermöglicht. Meist hierauf aufbauend seien mehr als 400 klinische und epidemiologische Studien durchgeführt und damit die nicht-kommerzielle klinische Forschung in Deutschland wesentlich voran getrieben worden. Daraus ergebe  sich ein hoher Mehrwert für die Patientenversorgung. 

2011 hatte das BMBF auch bereits eine Evaluation der Fördermaßnahmen für klinische Studien (Koordinierungszentren für Klinische Studien, klinische Studienzentren) vorgelegt, die vom IGES-Institut durchgeführt worden war. Dabei sei deutlich geworden, dass die geplanten Förderziele erreicht worden seien. So hätten sich die evaluierten Einrichtungen bisher als nachhaltig und entwicklungsfähig erwiesen: Alle untersuchten Einrichtungen existierten weiterhin (teilweise auch ohne Förderung) und expandierten häufig sogar personell. Auch eine verbesserte Studienkompetenz und -qualität konnten die IGES-Experten ausmachen.

Die Kompetenznetze in der Medizin und die Koordinierungszentren für Klinische Studien (KKS) gehören zu den Gründungsmitgliedern der TMF, die parallel zu diesen Fördermaßnahmen 1999 vom BMBF initiiert und 2003 als eingetragener Verein "ausgegründet" wurde. Die KKS/ZKS arbeiten darüber hinaus auch im KKS-Netzwerk zusammen.