Pressemitteilung

„Die Neue Grippe hat uns nicht kalt erwischt“

RKI-Präsident lobt Grippe­verbund­forschung in Deutschland

Prof. Dr. Jörg Hacker

Prof. Dr. Jörg Hacker während seiner Ansprache im dbb Forum Berlin, anlässlich des Jubiläums 10 Jahre TMF. © TMF e.V.

Im Juni 2009 hob die WHO die Pandemie-Warnstufe für die Neue Grippe (H1N1) von 5 auf 6 an. Diese Entwicklung zeigt, dass Grippeviren immer noch eine kaum berechenbare und sehr ernst zu nehmende Bedrohung für den Menschen darstellen. Mit Bezug auf diesen aktuellen Anlass betonte Professor Dr. Jörg Hacker, Präsident des Robert Koch-Instituts, die Wichtigkeit der interdisziplinär vernetzten Zusammenarbeit in der Grippeforschung.

Durch die Nationale Forschungsplattform für Zoonosen und Verbünde wie das FluResearchNet sei „die Möglichkeit gegeben, Strukturen zu etablieren, die wesentlich dazu beigetragen haben, dass uns die Neue Grippe nicht kalt erwischt hat“, so Hacker im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung zum zehnjährigen Bestehen der TMF am 11. Juni 2009 in Berlin.

Der RKI-Präsident wies darauf hin, dass die Reaktion auf das aktuelle Geschehen auch ein Beispiel dafür sei, wie Wissen, das im Rahmen vom Bund geförderter Projekte wie dem Forschungs-Sofortprogramm Influenza, erlangt wurde, jetzt an das Netzwerk und den Bund zurückgegeben werde. Die Influenza-Forschung findet in Deutschland zu einem wichtigen Teil unter dem Dach der Zoonosen-Plattform statt, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Sie bündelt die Forschungsaktivitäten zu Krankheiten, die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden – so genannten Zoonosen. Ihre Aufgabe ist es, Forschungs­infrastrukturen aufzubauen, diese für alle Zoonosenforscher zugänglich zu machen und die Experten aus Human- und Veterinärmedizin in den verschiedensten Institutionen zusammenzubringen. Die TMF betreibt die Zoonosen-Plattform gemeinsam mit der Universität Münster und dem Friedrich-Loeffler-Institut.

Im Forschungsverbund FluResearchNet – einem von neun BMBF-geförderten Zoonosen-Forschungsverbünden – analysieren Wissenschaftler die spezifischen Eigenschaften von Grippeerregern. Ziel ist es, das Gefährdungspotenzial für Mensch und Tier abzuschätzen und neue Angriffspunkte für die Prävention und Therapie von Grippe-Infektionen beim Menschen und in Nutztieren zu entwickeln. Auch die Forschung an Schweine-Influenza-Viren ist ein wichtiger Teil dieser Arbeiten. „Wir freuen uns über die Würdigung unserer Arbeiten durch das RKI, insbesondere weil es zeigt, dass die Zusammenarbeit der Forschung an Universitäten und Bundesinstituten gut funktioniert“, erklärte Professor Dr. Stephan Ludwig, Koordinator des FluResearchNet, bei der Jubiläumsveranstaltung der TMF.

 

Ansprechpartner zur Influenza:

Prof. Dr. Stephan Ludwig, Direktor des Instituts für Molekulare Virologie (IMV), Westfälische-Wilhelms-Universität Münster, Telefon: 0251 / 83 57791, Fax: 0251 / 83 57793, E-Mail: ludwigs@uni-muenster.de

 

Pressekontakt:

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