Web-basierte Patientenfragebögen zur Studienunterstützung am Beispiel psychotherapeutischer Studien
Das von der TMF Ende 2007 gestartete Projekt analysiert zunächst Anwendungsfälle von webbasierten psychodiagnostischen Fragebögen.
Die Rollen- und Rechtekonzepte werden dahingehend überprüft, ob sie sich für die Einbeziehung von Patienten in die Datenerfassung eignen.
Psychodiagnostische Aspekte sind in psychotherapeutischen Studien ebenso wie in vielen anderen medizinischen Forschungsprojekten zunehmend von Bedeutung. Dabei wird dabei häufig mit strukturierten Fragebögen gearbeitet, die gut auch von den Patienten selbst ausgefüllt werden können. Die Vorteile des „electronic Data Capture“ (eDC) – beispielsweise eine höhere Datenqualität durch weniger Fehler beim Übertragen der Daten, die Validierung direkt bei der Eingabe oder geringerer organisatorischer Overhead – gehen allerdings verloren, wenn die Patienten ihre Daten zunächst auf Papier festhalten. Zudem ist es manchmal für die Validität der erhobenen Daten wünschenswert, dass die Patienten ihre Daten im häuslichen Umfeld eingeben. Dies lässt sich jedoch bei papierbasierten Verfahren administrativ nur schwer umsetzen.
Es liegt deshalb nahe, psychodiagnostische Fragebögen in Systeme zur web-basierten Dateneingabe zu integrieren. Dabei ist allerdings zu prüfen, inwiefern das Rollen- und Rechtekonzept dieser „Remote Data Entry“ (RDE)-Systeme auf diese Anwendungsfälle vorbereitet ist bzw. diese abbilden kann. Es müssen zudem technische Zugangsverfahren implementiert sein, die für die Patienten praktikabel sind und einen Missbrauch des Systems sicher ausschließen können.
Vor diesem Hintergrund hat die TMF Ende 2007 ein Projekt gestartet, in dem zunächst die jeweiligen Anwendungsfälle analysiert werden sollen. Die bereits implementierten Rollen- und Rechtekonzepte werden dahingehend überprüft, ob sie sich für die Einbeziehung von Patienten in die Datenerfassung eignen. Auch entsprechende Konzepte für elektronische Gesundheitsakten, die häufig ebenfalls eine Beteiligung der Patienten am Dokumentationsprozess vorsehen, werden geprüft. Auf dieser Basis wird dann eine Marktrecherche durchgeführt, die klären soll, ob die verfügbaren Softwaresysteme bereits ausreichend für diese neuen Anwendungsfälle gerüstet sind.
Ergebnis des Projekts wird eine umfassende Informationssammlung zur Thematik der webbasierten Umsetzung von Patientenfragebögen sein, die von interessierten Forschungseinrichtungen als handlungsorientierte Hilfestellung genutzt werden kann. Zugleich soll aber auch möglicherweise noch bestehender Handlungsbedarf bezüglich der existierenden Software-Lösungen aufgezeigt werden.
V060-01 Web-Patientenfragebögen
Projektzeitraum: 2007 – 2008
Verbrauchte Mittel: 20.400 €
Projektleitung:
Prof. Dr. Hans-Ulrich Prokosch
Netzwerk Epidermolysis Bullosa
Universität Erlangen
Tel.: 0 91 31 / 8 52 67 20
E-Mail
Das V060-XX Projekt