IT-Infrastruktur zur Leitlinien-Entwicklung und -Aktualisierung
2005 startete das Projekt, in dem eine IT-Infrastruktur zur Erstellung, Aktualisierung und Abstimmung von Leitlinien entwickelt wurde.
Dabei umfasst diese IT-Infrastruktur nicht nur Software-Komponenten, sondern auch ein Deployment-Konzept sowie zugehörige Standard Operating Procedures (SOPs).
Leitlinien sind ein seit Jahren bewährtes und verbreitetes Instrument, mit dem die Nutzung aktueller Forschungsergebnisse in der ärztlichen Therapie gesichert wird. Allerdings ist die Erstellung und Abstimmung von Leitlinien extrem aufwändig. Mit dem Einsatz moderner IT lässt sich dieser Prozess effektiv unterstützen und beschleunigen. Vor diesem Hintergrund startete 2005 in der TMF das Projekt "IT zur Leitlinienentwicklung" (V024-01), in dem eine IT-Infrastruktur zur Erstellung, Aktualisierung und Abstimmung von Leitlinien entwickelt wurde. Dabei umfasst diese IT-Infrastruktur nicht nur Software-Komponenten, sondern auch ein Deployment-Konzept sowie zugehörige Standard Operating Procedures (SOPs).
Wichtige Voraussetzung für das Vorhaben war die enge Zusammenarbeit und Abstimmung mit dem Arbeitskreis wissenschaftlich medizinischer Fachgesellschaften (AWMF) und die Bereitschaft von Fachgesellschaften, im Rahmen konkreter Leitlinienentwicklungen die entwickelte Infrastruktur zu pilotieren. Dies garantiert nicht nur methodisch hochwertige Projektergebnisse, sondern auch deren praktische Umsetzbarkeit sowie die nötige Verbreitung im Kreis der für Leitlinien verantwortlichen Fachgesellschaften. Noch im Rahmen des Entwicklungsprojekts wurden zwei S3-Leitlinien mit Hilfe der Plattform entwickelt, bzw. überarbeitet. Seit 2008 gibt es einen Rahmenvertrag der TMF mit der Charité, der einen dauerhaften Betrieb und die offene Nutzung des Portals zu festgelegten Preisen ermöglicht.
Im Juni 2011 bewilligte die TMF das Folgeprojekt "AWMF-Methodik im LL-Portal" (V024-02) zur Implementierung weiterer Funktionen, mit denen das Portal die Leitlinienentwickler noch stärker bei der Einhaltung methodischer Vorgaben der AWMF an die Leitlinienentwicklung unterstützt. Die neuen Funktionen betreffen im Einzelnen
- die Erfassung und Dokumentation von Evidenzbewertungen,
- die Behandlung von Interessenkonflikten,
- die Erstellung von Methodenreports und
- die Berücksichtigung neuerer AWMF-Empfehlungen im Hilfe- und Supportsystem.
V024-01 IT zur Leitlinienentwicklung
Projektzeitraum: 2005 – 2008
Verbrauchte Mittel: 115.868 €
Projektleitung:
Wolfgang Höhne
Kompetenznetz Chronisch entzündliche Darmerkrankungen
Universitätsklinikum Berlin
Tel.: 0 30 / 84 45 39 50
E-Mail
Projektergebnisse: Webportal zur kooperativen Erstellung und Konsentierung medizinischer Leitlinien
Die Leitlinienentwicklung ist – unabhängig von der konkret gewählten Methodik – ein evidenz- und konsensbasierter Gruppenprozess, in dem über einen längeren Zeitraum eine große Zahl nicht gemeinsam an einem Ort befindlicher Personen mit extrem niedrigem individuellem Zeitbudget koordiniert zusammenarbeiten müssen.
An diesem Punkt setzt das Leitlinienentwicklungsportal an, indem es für zahlreiche immer wiederkehrende, zeitaufwändige und qualitätskritische Teilprozesse Werkzeuge bereitstellt. Entscheidend ist, dass das Portal keinen starren Workflow realisiert, sondern von nur wenigen allgemeinen Voraussetzungen ausgeht, die vom jeweiligen Leitlinienprozess erfüllt sein sollten.
Die TMF e. V. hat das Leitlinienentwicklungsportal 2019 an die User Group Med. Leitlinienentwicklung e. V. übertragen.
Das V024-XX Projekt