„Wir müssen gemeinsam Lösungen finden, die der Qualität und Effizienz in der Forschung zugleich Rechnung tragen.“
150 Teilnehmer tauschen sich beim 8. TMF-Jahreskongress in Oldenburg über Technologien und Qualitätssicherung in der medizinischen Forschung aus
16.03.2016. Neue Technologien und der digitale
Wandel bringen neue Möglichkeiten für die medizinische Forschung mit sich.
Diese effektiv und nachhaltig zu nutzen und dabei hohe Qualitätsstandards
sicherzustellen, ist eine enorme Herausforderung, vor der Forscher heute
stehen. „Qualitätssicherung kann Forschung lähmen. Gleichzeitig kann Effizienz
die Qualität unterlaufen. Wir müssen gemeinsam Lösungen finden, die beiden Anforderungen
Rechnung tragen“, betonte Prof. Dr. Rainer Röhrig, Kongresspräsident und
Vorstandsmitglied der TMF, bei der Eröffnung des 8. Jahreskongresses heute in
Oldenburg. Der Universitätsstandort Oldenburg selbst sieht sich beim Aufbau
seiner jungen medizinischen Fakultät mit vielen Wandlungsprozessen
konfrontiert. Bei der Etablierung von Forschung und Lehre und ihrer Verknüpfung
mit der Versorgung profitiere die Fakultät von vielen Ergebnissen und Lösungen
der TMF, so Röhrig.
Wie genau Qualität beim Aufbau der Medizinischen
Fakultät Oldenburg sichergestellt werden kann, erläuterte Dekan Prof. Dr.
Gregor Theilmeier während seines Vortrags. Er begleitet intensiv die
Etablierung der European Medical School, eines gemeinsamen Studiengangs der
Universitäten Oldenburg und Groningen, der im Herbst 2012 seinen Betrieb
aufgenommen hat. Durch die Zusammenarbeit von Universität und Oldenburger
Krankenhäusern entsteht ein neuer universitätsmedizinischer Standort, der
zugleich eine Versorgungslücke in der Region schließt. „Dass die TMF Oldenburg
als Standort für ihren Jahreskongress ausgewählt hat, ist uns Ehre und Ansporn
zugleich. Es zeigt, dass wir als junge Universitätsmedizin einerseits für eine
solche Veranstaltung attraktiv genug sind, und dass wir uns andererseits der
wohlwollenden Unterstützung der TMF-Community erfreuen dürfen“, sagte
Theilmeier.
Welche Entwicklungen sich in der Datenkuration und
-archivierung für die Zukunft abzeichnen und welche Anforderungen sie mit sich
bringen, stellt Prof. Dr. Morris Riedel vom Forschungszentrum Jülich in seinem
Vortrag zur Research Data Alliance (RDA) dar, einer weltweiten Initiative zur
Steigerung von Interoperabilität und Wiederverwendbarkeit von Forschungsdaten.
Seinem Vortrag folgt eine Diskussionsrunde mit Experten aus Forschung und
Wirtschaft.
Der zweite Kongresstag knüpft an die Diskussion zum
Spannungsfeld zwischen Qualität und Effizienz an. Die Session zur
IT-Unterstützung in der klinischen Forschung beleuchtet, wie gewährleistet
werden kann, dass der Einsatz von IT sicher und praktikabel erfolgt und darüber
hinaus den Qualitätsanforderungen einer guten klinischen Praxis (Good Clinical
Practice − GCP)
genügt. Erforderlich hierfür ist eine kontinuierliche Validierung, das heißt
die Überprüfung der Eignung einer Software für ihren Einsatzzweck. Auch hier
muss eine Balance zwischen Machbarkeit und Sicherheit gefunden werden. Dabei
ist eine valide IT eine wesentliche Voraussetzung für gute Qualität von
Forschungsdaten − und
zugleich ein regulatorisches Erfordernis.
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