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September 2015
 
 
Zukunft medizinischer Forschung: Wissenschaftler setzen Qualitätsmaßnahmen um, Institutionen befähigen sie dazu, Förderer fordern Standards ein
Gemeinsames Symposium von TMF und Cochrane Deutschland – Thesen und Handlungsempfehlungen zum Abbau von Ineffizienz
30.09.2015. Wissenschaftler,
wissenschaftliche Institutionen und Förderpolitik sind – neben weiteren
Akteuren wie z.B. wissenschaftlichen Verlagen – gleichermaßen gefordert, wenn
Ineffizienzen in der biomedizinischen Forschung künftig verhindert werden
sollen: Der einzelne Wissenschaftler muss die Qualitätsmaßnahmen umsetzen, die
Institution muss ihn oder sie dazu befähigen und geeignete Anreize schaffen,
die Förderpolitik hat über die Projektförderung die Möglichkeit, die Einhaltung
bestimmter Standards verbindlich zu gestalten: Beispielsweise könnte die
Auszahlung eines Teils der Fördermittel an die Veröffentlichung der Ergebnisse geknüpft
werden. Dieses Fazit zogen Referenten und Teilnehmer eines gemeinsam von
Cochrane Deutschand und der TMF am 24. September 2015 in Berlin veranstalteten
Symposiums.

 
 
Umstrittene Forschung an hochpathogenen Erregern: Wissenschaftler beraten Möglichkeiten der Regulierung
Virologen, Ethiker und Förderer diskutieren die Folgen der Dual Use-Debatte für die Forschung
22.09.2015.
„Dual Use Research of Concern“ (DURC) bezeichnet Forschungsvorhaben, deren
Ergebnisse eigentlich dem Nutzen der Gesellschaft dienen sollen, aber potentiell
für bioterroristische Zwecke missbraucht werden können. Eine Debatte über derartige
Forschungsprojekte beschäftigt die Wissenschaft seit 2012. Über den aktuellen
Stand dieser Debatte und die Möglichkeiten einer Regulierung potentiell
gefährdender Forschung informierte ein Workshop der Nationalen
Forschungsplattform für Zoonosen am 15. September 2015 in Berlin. Aus den
Diskussionen der Teilnehmer kristallisierte sich heraus: „Zusätzliche
Regulierung ist sinnvoll, jedoch keine gesetzliche.“

 
 
BMBF veröffentlicht Richtlinien zur Förderung von Forschungsverbünden und Klausurwochen zu ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten moderner Verfahren der Genom-Editierung und deren möglicher Anwendungen
Einreichungsschluss für Projektskizzen ist der 17. November 2015
14.09.2015. Die Förderrichtlinie ist Teil des BMBF-Förderschwerpunkts "Ethische,
rechtliche und soziale Aspekte der modernen Lebenswissenschaften" und
leistet einen Beitrag zu den Zielsetzungen des Rahmenprogramms "Gesundheitsforschung" der Bundesregierung. Die beiden Förderinstrumente "Forschungsvorhaben" und "Klausurwochen" werden als zwei eigenständige Module
eingesetzt. Interessenten können Anträge zu beiden Modulen stellen. Diese müssen jedoch getrennt gestellt werden.

 
 
Forschen mit Behandlungsdaten: Ein Wegweiser durch die rechtlichen Regelungen
TMF veröffentlicht Rechtsgutachten zur Sekundärnutzung klinischer Daten
02.09.2015.
Forschung und Qualitätssicherung im Gesundheitswesen greifen immer häufiger auf
klinische Daten aus dem Behandlungskontext zurück. Deren systematische Analyse verspricht
neue Erkenntnisse, die mit primär für die Forschung erhobenen Daten nicht oder
nur mit sehr hohem Aufwand gewonnen werden könnten. Die Rechtslage für die
Sekundärnutzung klinischer Daten ist allerdings sehr komplex und kann sich je
nach Sitz und Art der behandelnden Einrichtung sowie Zweck der Datennutzung
deutlich unterscheiden. In ihrer Schriftenreihe hat die TMF jetzt ein
Rechtsgutachten veröffentlicht, das die Rechtsgrundlagen für jede spezifische
Situation detailliert und umfassend darstellt. Ein Online-Tool zum Buch
erleichtert die Suche.

 
 
„Die Rechtslage ist komplex“
Interview mit Dr. Uwe K. Schneider zum jetzt in der TMF-Schriftenreihe veröffentlichten Rechtsgutachten zur Sekundärnutzung klinischer Daten
September 2015. Klinische
Daten aus dem Behandlungskontext sind eine wichtige Ressource für medizinische
Forschung und Qualitätssicherung. Dr. Uwe K. Schneider, Autor des jetzt in der
TMF-Schriftenreihe erschienenen Rechtsgutachtens zur Sekundärnutzung klinischer
Daten, erläutert im Interview, warum die Rechtslage sehr komplex ist, welche
Hilfestellungen es gibt und warum eine Harmonisierung der rechtlichen Vorgaben
zwischen den Bundesländern sinnvoll wäre.