Artikel von
Oktober 2016
 
 
BMBF veröffentlicht neue Richtlinie zur Stärkung der Forschung in der Geriatrie und Gerontologie
Einreichungsschluss für Projektskizzen ist der 19. April 2017
24.10.2016. Die Chancen, gesund zu altern und lange zu leben, stehen heute besser
denn je. Rund viereinhalb Millionen Menschen (5,4 % der Bevölkerung)
sind 80 Jahre oder älter, und ihre Zahl wird in den nächsten Jahrzehnten
noch deutlich zunehmen. Allerdings werden auch in Zukunft wenige
Menschen ihren letzten Lebensabschnitt vollständig gesund und
selbstständig erleben können. Hierin liegt eine große Herausforderung
für die Gesellschaft und das Gesundheitssystem. Von den heute über
65-Jährigen sind viele chronisch krank und haben eine, meist sogar
mehrere Krankheiten, die sie beeinträchtigen. Mit zunehmendem Alter
steigt zudem oftmals auch die Pflegebedürftigkeit. Es gilt nicht nur
solche Krankheiten zu erforschen, die im Alter zunehmen, wie
beispielsweise Demenz, Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ebenso
werden kontinuierlich neue, effektive, praktikable und kosteneffiziente
Ansätze benötigt, die sich mit der Versorgung von akuten und chronischen
Krankheiten, der Rehabilitation und Prävention bei älteren
Patientinnen und Patienten befassen. Hierzu ist eine geriatrische
Forschung notwendig, die die Besonderheiten älterer Patientinnen und
Patienten angemessen berücksichtigt.

 
 
„Einem Erreger ist die Entfernung zwischen zwei Orten egal“
Nationales Symposium für Zoonosenforschung mit mehr als 300 Teilnehmern in Berlin
19.10.2016. „Indem
wir versuchen, die Welt aus der Perspektive des Erregers zu sehen, können wir
uns auf die Ausbreitung von neu auftretenden Infektionen besser vorbereiten“,
sagte Prof. Dr. Dirk Brockmann (Robert Koch-Institut und HU Berlin) in seiner
Keynote zur Eröffnung des Nationalen Symposiums für Zoonosenforschung, das mit
über 300 Teilnehmern am 13. und 14. Oktober 2016 in Berlin stattfand. Mit Hilfe
von Netzwerktheorie könnten Muster sichtbar gemacht werden, die sonst schwer zu
erkennen wären. Es folgten weitere Keynotes und Vorträge mit aktuellsten
Ergebnissen der Zoonosenforschung – unter anderem zu One Health, zu
Zika-Impfstoffen und zur Verbreitung alter Seuchenzüge, wie Pest und
Tuberkulose, in den vergangenen Jahrhunderten.

 
 
Mehr Informatik in der Medizin: Wichtiges Aufbruchssignal für Forschung und Gesundheitsversorgung
Förderkonzept Medizininformatik des BMBF ist gestartet
12.10.2016. Um Daten aus Krankenversorgung und Forschung besser nutzbar zu machen, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) kürzlich das Förderkonzept Medizininformatik gestartet. Das neue Förderkonzept soll die medizinische Forschung stärken und die Patientenversorgung verbessern. Dafür stellt das BMBF in den kommenden Jahren 100 Millionen Euro bereit. In einem ersten Schritt sollen an Universitätskliniken und Partnereinrichtungen Datenintegrationszentren aufgebaut und vernetzt werden. In den Zentren werden die Voraussetzungen geschaffen, um Forschungs- und Versorgungsdaten standortübergreifend zu verknüpfen. Gleichzeitig werden innovative IT-Lösungen für konkrete medizinische Anwendungen entwickelt.

 
 
Zoonosen: Aus uralten Erregern für die Zukunft lernen
Nationales Symposium für Zoonosenforschung 2016 am 13./14. Oktober in Berlin zeigt breites Themenspektrum von Archäogenetik bis Zikavirus
06.10.2016. Genomanalysen sehr alter Erreger können neues Licht auf heutige und zukünftige Infektionskrankheiten werfen − auch auf die sogenannten Zoonosen. Diese werden wechselseitig zwischen Menschen und Tieren übertragen und machen den Großteil der bekannten Infektionskrankheiten des Menschen aus. Wie die Erforschung uralter Erreger die Vorhersage und Vorbeugung zukünftiger Infektionen ermöglichen könnte, wird Prof. Dr. Johannes Krause (Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte) beim Nationalen Symposium für Zoonosenforschung am 13. und 14. Oktober 2016 in Berlin illustrieren.